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Austrian Airlines: Rekordergebnis im dritten Quartal 2022

Trotz zahlreicher Herausforderungen in der europäischen Luftfahrt hat Austrian Airlines in diesem Sommer das beste Quartalsergebnis seit mehr als 20 Jahren erwirtschaftet. Für einen Gewinn am Ende des Jahres wird das aber noch nicht reichen.

"Auch wenn die tiefen finanziellen Narben der Pandemie erst in ein paar Jahren ganz verheilt sein werden - Austrian Airlines hat ihr Corona-Tief überwunden", betonte CEO Annette Mann auf einer Pressekonferenz, bei der sie ein Rekordergebnis von 110 Millionen Euro im dritten Quartal 2022 verkündete.

Hohe Auslastung und robuster Betrieb

Den wirtschaftlichen Aufschwung führte Mann dabei auf eine hohe Auslastung und die Robustheit des Flugbetriebs in den Sommermonaten zurück: "Wir sind trotz herausfordernder Bedingungen in der europäischen Luftfahrt mit vielen Schwierigkeiten bei Systempartnern mit einer Zuverlässigkeit von 99% geflogen."

Die Liquidität sei dementsprechend hoch, was Austrian nun auch die vorzeitige Rückzahlung des vom österreichischen Staat gewährten Kredits in der Höhe von 300 Millionen Euro ermögliche - wenn auch nur mit Unterstützung durch den Mutterkonzern Lufthansa, der eine Kreditlinie von gut 200 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Das sei wichtig, "damit die finanzielle Stabilität des Unternehmens erhalten bleibt", sagte Mann.

Guter Sommer löscht keine Pandemie

Ungeachtet der aktuell positiven Entwicklung werde Austrian Airlines die finanziellen Narben der Pandemie noch "sehr, sehr lange spüren", räumte die Chefin der rot-weiß-roten Fluggesellschaft ein. Das heute verkündete Ergebnis sei zwar "ein Meilenstein", doch ein guter Sommer lösche noch keine zweieinhalb Jahre Pandemie.

Ein guter Sommer könne auch nicht alle Investitionen finanzieren - wie etwa die Erneuerung der Flotte, die man "sicher in den nächsten Jahren brauchen wird", sagte Mann. Außerdem werde die Fluggesellschaft das in der Krise entstandene negative Eigenkapital aufarbeiten müssen.

Weitere Entwicklung bleibt ungewiss

In diesem Sinne sei der weitere Fortgang für das Unternehmen ungewiss. Dieser hänge maßgeblich von der Entwicklung der Treibstoffpreise als wesentlicher Kostenfaktor sowie der Konsumlaune ab, so Mann.

Gegen die stark gestiegenen Ölpreise habe man sich bis zu einem gewissen Grad abgesichert - nicht aber gegen die in die Höhe geschnellten Raffineriekosten, die sich teilweise verzehnfacht hätten. Der Mutterkonzern Lufthansa arbeite daher bereits an Hedging-Strategien - ähnlich jener, die schon für die Absicherung der Öl-Kosten zur Anwendung kommen.

Ausblick: "Ungefähr auf Vor-Krisen-Niveau"

Schwer vorhersehbar sei auch die Entwicklung der Ticketpreise, die ebenso von den Kosten für Treibstoff getrieben werden, wie CCO Michael Trestl erklärte. In der jüngeren Vergangenheit lagen die Preise um rund 20% bis 30% über dem Niveau vor der Pandemie. Er erwarte, dass sich daran demnächst nicht viel ändern werde. Eine genauere Prognose wolle er aber nicht wagen.

Optimistisch gab sich Trestl hingegen beim Blick auf die nächsten Monate. "Der Buchungsstand liegt bis Februar ungefähr 70% bis 80% über dem Vorjahr - und damit ungefähr auf dem Niveau von 2019." Für das Jahresergebnis erwartet man dennoch keine schwarzen Zahlen. Diese peilt man erst für das kommende Jahr an. Im ersten Halbjahr sei das Ergebnis noch zu schwach ausgefallen, so Mann.

Das Quartalsergebnis im Detail

Die Umsätze von Austrian Airlines fielen im dritten Jahresquartal 2022 mit 687 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch aus als noch im Vorjahr (304 Millionen Euro ). Die Erlöse beliefen sich auf 718 Millionen Euro (Q3 2021: 316 Millionen Euro). Die Aufwendungen stiegen unter anderem aufgrund der stark erhöhten Kerosinkosten auf 609 Millionen Euro (Q3 2021: 313 Millionen Euro).

Das Adjusted EBIT, das Bewertungsgewinne und -verluste aus Flugzeugverkäufen bzw. Bewertungen exkludiert, ist mit 110 Millionen Euro das beste Quartalsergebnis seit Jahrzehnten (Q3 2021: 3 Millionen Euro). Dafür sorgten mehr als vier Millionen Fluggäste - 73% mehr als im Vergleichszeitraum 2021 (2,3 Millionen).

Trotz zahlreicher Herausforderungen im europäischen Hochsommer-Reiseverkehr hoben die Austrian-Flüge mit einer Regelmäßigkeit von 99,2% ab. Die mehr als 30.000 angebotenen Flüge waren dabei durchschnittlich zu 87,6% ausgelastet. (apa/red) 





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