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So lockern die wichtigsten Staaten in Europa ihre Corona-Regeln

Als Omikron seinen Eroberungszug antrat, griffen viele Staaten zu herben Maßnahmen, um die hoch ansteckende Variante des Coronavirus im Zaum zu halten. Doch mittlerweile hat Omikron seinen Schrecken für viele verloren.

Trotz extrem hoher Fallzahlen wagt sich ein Land nach dem anderen zurück auf den Weg zur Normalität - einige forsch, andere in vorsichtigen, kleinen Schritten. Ganz vorne dabei sind wieder einmal die Skandinavier, wie eine Übersicht der APA zeigt.

Schweden

„Feiern, als sei es 2019", heißt es in Schweden: Am 9. Februar wurden die allermeisten Corona-Maßnahmen aufgehoben - und viele Menschen feierten das ausgiebig. Sämtliche Beschränkungen für Restaurants und Lokale fielen weg - ebenso die Teilnehmergrenzen für Zusammenkünfte. Urlauber aus dem Europäischen Wirtschaftsraum brauchen nun bei der Einreise auch keinen Nachweis einer Impfung, Genesung oder eines negativen Corona-Tests.

Dänemark

In Dänemark gelten bereits seit dem 1. Februar bis auf vereinzelte Einreiseregeln praktisch keine Einschränkungen mehr. Die Maskenpflicht gehört ebenso der Vergangenheit an wie das Vorzeigen von Impf-, Genesungs- und Testnachweisen per Corona-Pass. Für Konzerte oder Fußballspiele gibt es keine Teilnehmerbegrenzungen mehr, Gasthäuser sind wieder offen - ohne Sperrzeiten für den Verkauf von Alkohol.

Norwegen & Finnland

Auch das übrige Nordeuropa macht Lockerungsübungen: Norwegen hat bereits umfassend Beschränkungen zurückgenommen, Finnland will ab dem 14. Februar die Regeln für Restaurants und Lokale lockern und alle Beschränkungen für Kultur, Sport und Veranstaltungen aufheben. Alle nordischen Länder begründen ihre Schritte dabei mit sehr hohen Impfzahlen und milderen Krankheitsverläufen bei Omikron-Infektionen.

Österreich

Bei uns wird stufenweise gelockert. Am Samstag, 12. Februar, fällt die 2G-Regel im Handel und in den Museen. Außerdem ist der Friseurbesuch mit negativem Test wieder möglich. Zudem wird die Besucherobergrenze bei Veranstaltungen gekippt. Ab 19. Februar dürfen nicht nur Geimpfte und Genesene, sondern auch negativ Getestete wieder ins Gasthaus. Die 3G-Regel gilt dann auch im Tourismus. Die Lockerungsschritte werden mit der beherrschbaren Lage in den Kliniken begründet.

Deutschland

Unterdessen werden in Deutschland die Rufe nach Lockerungsperspektiven trotz weiter steigender Infektionszahlen lauter. Die nächste Ministerpräsidentenkonferenz sollte dazu erste Beschlüsse fassen. Der Deutsche Hausärzteverband forderte die Bundesregierung auf, einen Öffnungsplan für den Ausstieg aus den Corona-Maßnahmen zu erarbeiten.

England

Ab Freitag gelten in England keine Corona-Regeln mehr. Dann entfällt für Besucher auch die Pflicht zum Schnelltest spätestens am zweiten Tag nach der Einreise. Die meisten anderen Regeln sind schon seit Mitte Juli 2021 aufgehoben. In Pubs und Restaurants sind Masken zum Beispiel kein Thema mehr. Die Regierung verweist auf die sinkenden Infektionszahlen: Wurden zu Jahresbeginn mehr als 200.000 Ansteckungen täglich verzeichnet, sind es nun rund 65.000.

Rumänien

Am anderen Ende der Lockerungsskala steht Rumänien. Der Zugang zu Hotels, Restaurants, Kultureinrichtungen und Geschäften (außer Lebensmitteln und Apotheken) unterliegt noch der 3G-Regel. In öffentlichen Bereichen gilt eine Maskenpflicht. Wer bei seiner Rumänien-Reise positiv getestet wird, muss in Quarantäne und darf erst danach heimreisen. Für März werden aber Lockerungen anvisiert. Dann sollen die Corona-Zertifikate für den Zutritt zu Gastronomie und Einkaufszentren wegfallen. Das Land ist bei Impfungen mit knapp 30% EU-Schlusslicht.

Belgien

In Belgien scheint die Omikron-Welle ihren Höhepunkt überschrittenen zu haben, die Infektionszahlen gingen zuletzt im Wochenvergleich um rund 40% zurück. Größere Lockerungen gibt es bisher jedoch nicht. Die Zwei-Wochen-Inzidenz liegt immer noch bei knapp 4.500. Am 11. Februar will die Regierung aber über Lockerungen beraten. Die Sperrstunde für Restaurants und Lokale könnte dann wegfallen und zu Kulturveranstaltungen in Innenräumen dürften wieder mehr Gäste zugelassen werden.

Niederlande

Die Niederlande wollen nächste Woche entscheiden, ob Gaststätten länger als bis 22 Uhr öffnen und Theater und Sportarenen mehr Zuschauer empfangen dürfen. Zudem wächst der Druck aus der Gesellschaft, den Corona-Pass abzuschaffen. Bisher muss man beim Besuch von Gaststätten, Kultur- und Sporteinrichtungen nachweisen, dass man geimpft, genesen oder getestet ist. Ob die Regierung dem Druck nachgeben wird, dürfte von der Entwicklung in den Krankenhäusern abhängen. Die Infektionszahlen steigen bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von etwa 4.700 zwar noch rasant, doch die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern wächst nur leicht.

Schweiz

Die Eidgenossen wollen am 16. Februar entscheiden, ob die Beschränkungen schrittweise oder ganz aufgehoben werden. Die Experten gehen jedenfalls davon aus, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle erreicht oder überschritten ist. Die Belastung der Kliniken ist nicht kritisch. Zwar ist die Impfquote mit 69% eher niedrig und die Sieben-Tage-Inzidenz relativ hoch. Im gesamten Pandemieverlauf war die Schweiz mit Einschränkungen aber eher zurückhaltend. Jüngst wurde die Quarantänepflicht für Kontaktpersonen aufgehoben. In Innenräumen wie beim Restaurantbesuch gelten aktuell aber noch die 2G-Regel und Maskenpflicht.

Italien

Die Regierung wagt zwar einige Lockerungen, bleibt aber vorsichtig: Der Notstand ist bis 31. März in Kraft. Seit Jänner gilt eine Corona-Impfpflicht für Menschen über 50 Jahren. In vielen Geschäften gilt die 3G-Regel - ausgenommen sind Supermärkte und Apotheken. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 1.362 je 100.000 Einwohner und war rückläufig. Ab Freitag müssen die Menschen in weiten Teilen des Landes draußen keine Masken mehr tragen, wenn sie den Mindestabstand einhalten können. In Innenräumen bleibt die Maskenpflicht.

Frankreich

Auch in Frankreich scheint der Höhepunkt der Omikron-Welle überwunden. Das Land hat die Inzidenzwerte von gut 3.700 hinter sich und verzeichnet noch knapp 2.500 Infektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche. Doch bereits als die Welle noch anschwoll, hatte die Regierung einen detaillierten Lockerungsplan vorgelegt. Arbeiten im Homeoffice wird nur noch empfohlen, aber nicht mehr auferlegt, bei Sport- und Kulturveranstaltungen fielen teils Obergrenzen weg. Für den Besuch von Restaurants, Bars und Kinos sowie Reisen im Fernverkehr gilt aber vorerst weiterhin 2G.

Spanien & Portugal

Bei sinkenden Infektionszahlen, sehr hohen Impfquoten und einer relativ entspannten Lage in den Krankenhäusern werden auf der Iberischen Halbinsel die Restriktionen gelockert oder abgeschafft. In Spanien endet gerade die Maskenpflicht im Freien. Vielerorts gilt aber noch die 3G-Regel. In Portugal brauchen Geimpfte und Genesene seit Montag bei der Einreise keinen negativen Test mehr. Der Corona-Notstand läuft allerdings noch bis zum 22. März. In Hotels, Restaurants und anderen Einrichtungen gilt 3G. Die Regierung erwägt jedoch eine baldige Lockerung. In Spanien beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz 675, in Portugal liegt dieser Wert mit 2.519 deutlich höher.

Polen

Auch Polen lockert angesichts sinkender Neuinfektionszahlen. Ab dem 15. Februar müssen Infizierte nur noch sieben statt zehn Tage in Isolation. Die Quarantäne für Kontaktpersonen entfällt ab dem 10. Februar ganz. Zudem werden die Einreisebestimmungen gelockert: Reisende aus dem Schengenraum, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind, müssen künftig nicht mehr nach der Einreise in Quarantäne.

Ungarn

Unser östlicher Nachbar hatte bereits im Juni 2021 die meisten Corona-Beschränkungen aufgehoben. Seit Einsetzen der vierten Welle im Herbst gilt eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und öffentlich zugänglichen Innenräumen. Eine Lockerung wird derzeit nicht ins Auge gefasst. Die Behörden veröffentlichen keine Inzidenzzahlen - inoffiziell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei etwa 1.000.

Kroatien

In Kroatien gelten 3G-Regeln für die touristische Einreise sowie für den Besuch von Gaststätten, aber auch für die Mitarbeiter von öffentlichen Institutionen. Wegen der niedrigen Impfquote von 55% denken die Behörden derzeit an keine Lockerungen. Sie veröffentlichen auch keine Ansteckungsraten für gewisse Zeiträume.

Tschechien

Seit dem Antritt der liberalkonservativen Regierung im Dezember sind Pläne für eine teilweise Impfpflicht vom Tisch. Auch als Folge einer Gerichtsentscheidung entfällt die 2G-Corona-Regel künftig im Gaststätten- und Beherbergungswesen. Die FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen wird beibehalten. Bei der Einreise gilt weiterhin eine PCR-Testpflicht, von der nur Geboosterte befreit sind. Ungeimpfte müssen nach der Ankunft einen zweiten Test absolvieren.

Slowakei

Die Slowakei hat eine der niedrigsten Impfquoten der EU und enorm hohe Infektionszahlen. Daher zögert die Regierung mit Lockerungen. Komplizierte, ohnehin kaum eingehaltene Regeln für private Treffen und öffentliche Versammlungen wurden vereinfacht, dafür aber wurde die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken verschärft. Vollständig geimpft sind erst 49% der Bevölkerung.

Baltikum

Im Baltikum geht Litauen voran. Das Land hat trotz hoher Infektionszahlen die Nutzung von Corona-Zertifikaten ausgesetzt. Für den Besuch von Restaurants, Geschäften oder Kulturveranstaltungen ist nun kein „Grüner Pass" für Geimpfte oder Genesene mehr nötig. In Estland und Lettland gibt es ähnliche Überlegungen. Weiterhin gültig bleiben Maskenpflicht, Abstandsregeln und Hygienevorschriften.

Türkei

In der Türkei gibt es kaum Corona-Einschränkungen. Trotz Rekordwerten bei den Fallzahlen hat die Regierung die Maßnahmen seit massiven Lockerungen im Juli 2021 nicht nennenswert verschärft. Auch eine bis vor kurzem geltende Testpflicht für Ungeimpfte vor Theater- oder Konzertbesuchen setzte das Innenministerium aus. Zwar beharrt die Regierung auf einer Maskenpflicht, streng kontrolliert wird sie in Metropolen wie Istanbul aber nur selten. Auch Cafés, Restaurants, Bars und Diskotheken sind geöffnet. Für Inlandsflüge müssen weiterhin Impf-, Test- oder Genesungsnachweise vorgelegt werden. (apa/red) 





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