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Flughafen Wien: 2020 war das erste Verlustjahr der Geschichte

Der Flughafen Wien hat im Jahr 2020 schmerzhafte Einbrüche bei Umsatz und Ergebnis verzeichnet. Mit einem Minus von 75,7 Millionen Euro führte die Corona-Krise zum ersten Verlustjahr in der Unternehmensgeschichte.

Nur die Kurzarbeit habe bisher ermöglicht, Kündigungen zu vermeiden, betont Dr. Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG. Da die Krise noch länger dauern wird, sei es daher unbedingt notwendig, diese Möglichkeit für die besonders betroffenen Branchen mit hohen Umsatzverlusten bis Ende 2022 auszuweiten. Nur so könne eine massive Kündigungswelle verhindert werden.

Wesentlich für den Weg aus der Krise sei auch die internationale Anerkennung von Test- und Impfnachweisen, so Ofner: "Wer geimpft, immun oder negativ getestet ist, soll auch reisen dürfen. Hier ist Eile geboten, denn die Planungen für die Urlaubssaison 2021 sind schon voll im Gange. Es ist nicht vertretbar, Geimpften oder Immunisierten den Urlaub auf Dauer zu verweigern".

Der Weg zurück wird länger dauern

Mit nur 7,8 Millionen Passagieren wurde der Flughafen durch Covid-19 zurück in das Jahr 1994 katapultiert - und der Weg zurück zum Vorkrisenniveau wird länger dauern: Aktuell liegt das tägliche Passagieraufkommen bei nicht einmal 10% und auch die nächsten Monate werden noch verhalten ausfallen.

"Für das Gesamtjahr 2021 erwarten wir ein Passagieraufkommen von etwa 40% des Vorkrisenniveaus. Der Großteil davon wird sich erst ab dem Sommer in der zweiten Jahreshälfte einstellen. Notwendig dafür sind aber international einheitliche Reisebestimmungen und anerkannte Impf- und Testnachweise“, erklärt Mag. Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG.

76 Millionen Euro Verlust

Unter dem Strich sanken im Jahr 2020 die Umsätze der Flughafen Wien-Gruppe im Vergleich zum Vorjahr um 61,1% auf 333,7 Millionen Euro. Das EBITDA ging um 85,9% auf 54,1 Millionen Euro zurück. Das Nettoergebnis lag bei minus 75,7 Millionen Euro. Die Umsätze des Segments Airport betrugen dabei 133 Millionen Euro (-67,7%). Das Segment-EBIT brachte ein Minus von 70,2 Millionen Euro.

Das Segment Handling & Sicherheitsdienstleistungen verzeichnete bei den Umsatzerlösen einen Rückgang um 48,2% auf 86,1 Millionen Euro und ein Segment-EBIT von minus 28,9 Millionen Euro. Im Segment Retail & Properties sank der Umsatz im Jahr 2020 signifikant um 56,7% auf 70,4 Millionen Euro. Das Segment-EBIT betrug 17,2 Millionen Euro. Die Umsätze in Malta gingen um 67,9% auf 32,2 Millionen Euro zurück. Das Segment-EBIT belief sich auf minus 6 Millionen Euro.

Nur 7,8 Millionen Reisende

Inklusive der Auslandsbeteiligungen Malta Airport und Flughafen Kosice verzeichnete die Flughafen Wien-Gruppe im Jahr 2020 mit insgesamt 9,7 Millionen Passagieren einen Rückgang von 75,6% gegenüber dem Vorjahr. Am Standort Wien wurden 7,8 Millionen Passagiere gezählt - um 75,3% weniger als 2019.

Im Jahr 2021 werden für den Standort Wien rund 12,5 Millionen und für die Flughafen-Wien-Gruppe rund 15,9 Millionen Passagiere erwartet. "Wesentlich dafür werden aber eine möglichst rasche großflächige Durchimpfung, international einheitliche Reisebestimmungen und international anerkannte Impf- und Testnachweise sein", betonen Ofner und Jäger.

"Schwarze Null" im Jahr 2021

Obwohl diese Prognose nur rund 40% des Passagiervolumens von 2019 entspricht, plane die Flughafen Wien-Gruppe, im Jahr 2021 wieder aus der Verlustzone zu kommen, erklären die beiden Vorstände. Das Unternehmen verfüge jedenfalls über eine "solide wirtschaftliche Basis" und die Liquidität sei "für alle vorhersehbaren Krisen-Szenarien ausreichend gesichert".

Für das Geschäftsjahr 2021 werden aus heutiger Sicht ein Umsatz von 430 Millionen Euro, ein positives EBITDA von 150 Millionen Euro und ein leicht positives Jahresergebnis von 4 Millionen Euro erwartet. Die Nettoverschuldung des Unternehmens wird voraussichtlich auf rund 100 Millionen Euro sinken. Die Investitionen werden bei rund 62 Millionen Euro liegen. (red)





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