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Regierung spannt Schutzschirm über die Veranstaltungsbranche

Mit einem Rettungspaket in der Höhe von 300 Millionen Euro hat die österreichische Bundesregierung nun doch die dringend notwendige Unterstützung für die Veranstaltungsbranche zugesagt. Die heimische Event-Wirtschaft fühlt sich zum ersten Mal als eigene Branche behandelt und sieht einen kleinen Lichtblick am Ende des Tunnels.

Der von vielen Seiten geforderte und vom Event Marketing Board Austria (EMBA), dem Austria Event Pool (AEP) und Experten der Wirtschaftskammer (WKO) ausgearbeitete Schutzschirm für die Veranstaltungswirtschaft soll die Event-Wirtschaft wieder nach vorne bringen. Die Abwicklung wird über die Österreichische Hotel und Touristik Bank (ÖHT) erfolgen.

Die versprochene Übernahme der Ausfallshaftungen für nicht stornierbare Ausgaben - wie zum Beispiel die Miete für Hallen, Saaltechnik oder Personalkosten - sei essentiell für die Zukunft der Unternehmen, erklärt Robert Seeber, Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKÖ.

Planungssicherheit für 5.000 Veranstalter

„Die rund 5.000 Veranstalter bekommen so wieder Planungssicherheit für die kommenden Monate und können weiterhin neue Projekte starten. Wichtig ist nun, dass das Parlament die rechtlichen Grundlagen rasch beschließt auf deren Basis die Richtlinie akkordiert und von der EU-Kommission bestätigt werden kann“, so Seeber.

Gerade im Veranstaltungsbereich gebe es lange Vorlaufzeiten. Ein Großteil der Arbeit finde bereits im Vorfeld statt. „Die für das Jahr 2020 fehlenden Einnahmen würden in Verbindung mit den weiter laufenden Grundkosten zur existenziellen Bedrohung vieler Unternehmen führen. „Die Branche braucht diese Planungs- und Investitionssicherheit. Nur so werden auch Banken und Versicherungen im Boot bleiben“, betont der Spartenobmann.

Schutzschirm für große und kleine Events

„Die Klärung aller Details wird allerdings bei einer so heterogenen Branche eine große Herausforderung sein. Es wurde auch die Breite des Schutzschirms angesprochen, die nicht nur Großveranstaltungen schützen soll, sondern auch die vielen kleineren Events“, ergänzt Erik Kastner, Gründer des Austria Event Pools und Agenturchef von OPUS Marketing GmbH.

Dass derzeit keine Veranstaltungen möglich sind, sei allen klar. Der Kampf ums Überleben einer ganzen Branche hänge daher vom Zusammenspiel des Fixkostenzuschusses Phase II und dem Schutzschirm ab, so Kastner: „Auch die flexible Handhabung von Corona-Kurzarbeitsmodellen für die Branche, die von der WKO mit den Sozialpartnern vereinbart wurde, wird uns helfen“.

Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Veranstaltungsbranche ist jedenfalls enorm. Gemäß einer 2017 veröffentlichten IHS-Studie generiert sie eine Wertschöpfung von 8,9 Mlliarden Euro, erwirtschaftet drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts und sichert 144.000 Arbeitsplätze. Mit den Zulieferern sind sogar mehr als 250.000 Jobs mit dem Sektor verknüpft. Ohne eine funktionierende Veranstaltungsbranche würden sich zudem auch viele andere Bereiche wie Gastronomie, Reisebüros oder Hotellerie nur schwer wirtschaftlich erholen. (red)





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