Im Frachtgeschäft soll sogar noch stärker und früher gekürzt werden. "Wir sehen, dass alle Airlines durch Turbulenzen fliegen. Lufthansa ist da keine Ausnahme", sagte die neue Finanzchefin Simone Menne am Donnerstag. Dennoch sei bei den Vorausbuchungen keine Eintrübung zu erkennen, für die nahe Zukunft zeigte sie sich "vorsichtig optimistisch".

Die Lufthansa-Aktie reagierte mit Kursgewinnen auf die Nachrichten. Im 2. Quartal stieg der operative Gewinn trotz deutlich höherer Treibstoffkosten um knapp 28% auf 361 Mio. EUR. Der Lufthansa-Konzernumsatz legte dank der höheren Ticketpreise um gut 6% auf 7,9 Mrd. EUR zu. Unter dem Strich musste die Lufthansa jedoch einen Rückgang hinnehmen: Der Überschuss brach im Quartal um rund 24%auf 229 Mio. EUR ein. Nach den ersten sechs Monaten steckt die Lufthansa operativ immer noch mit 20 Mio. EUR in den roten Zahlen.

Unter dem Strich reduzierte sich der Halbjahresverlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 168 Mio. EUR. Während das Passagiergeschäft der Töchter Swiss, AUA und Germanwings noch in den roten Zahlen steckt, lieferten die Frachttochter Lufthansa Cargo ebenso wie die Computersparte Systems, die Wartungstochter Technik und die Bordverpfleger LSG Sky Chefs aufs Halbjahr gesehen Gewinne ab.

Gekürzt wird unterdessen im Flugplan: Trotz einer robusten Ticketnachfrage soll das Sitzplatzangebot im Winter 2012/2013 um 2,5% geringer ausfallen als ein Jahr davor. Im Gesamtjahr 2012 wächst das Flugangebot damit nur noch um ein halbes Prozent im Vergleich zu 2011.

Der Investitionsstopp wurde für ein weiteres halbes Jahr verlängert. 25 alte Maschinen verlassen die Flotte, 40 neue und sparsamere kommen neu dazu. Finanzchefin Menne rechnet damit, dass die Treibstoffkosten dennoch von 6,3 Milliarden im Vorjahr auf 7,4 Mrd. Euro klettern. (APA/red)