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Europäische Airlines in Turbulenzen

Die derzeit ungewissen wirtschaftlichen Aussichten lassen den Weltluftverband vor stürmischen Zeiten für Europas Fluglinien warnen.

Der zurzeit in Peking im Rahmen seines zweijährigen Jahrestreffens tagende Weltluftfahrtverband IATA rechnet im laufenden Jahr mit Verlusten von 1,1 Mrd. USD. Noch im März hatten die IATA-Experten mit etwa der Hälfte gerechnet. "Der Zustand unserer Industrie ist anfällig", so IATA-Generalsekretär Tony Tyler auf dem Treffen vor 750 Branchenteilnehmern. Weltweit rechnet der Verband allerdings damit, dass die Fluglinien einen Gewinn von ca. drei Mrd. USD erzielen werden. Bessere Geschäfte in Amerika sollen höhere Verlust in Europa und geringeren Gewinn in Asien kompensieren.

Die Prognose stehe allerdings auf wackligen Beinen und müsse bei einer weiteren Verschärfung der Euro-Schuldenkrise revidiert werden, sagte Tyler. In der neuen Prognose schlugen die gefallenen Ölpreise, ein stärker gewachsenes Passagieraufkommen und das Ende der Talfahrt für die Frachtpreise bereits auf der Habenseite. Die positiven Aussichten wurden aber durch die Verschärfung der Schuldenkrise wieder zunichtegemacht. Risiken seien eine Verschlimmerung der Wirtschaftskrise oder ein neuerlicher Ölpreisanstieg.

"Die Profitabilität der Branche steht auf des Messers Schneide", sagte Tyler. Auch nehme der Wettbewerb zu. Überdies übte er scharfe Kritik an der neuen Klimaschutzabgabe, die die Europäische Union einseitig eingeführt hatte. "Wir können uns keine staatlichen Wachstumsbremsen mehr leisten, wenn wir im internationalen Wettbewerb weiter bestehen wollen", erklärte der Präsident des Luftverkehrsverbandes BDL, Klaus-Peter Siegloch, in Berlin. Auch er verlangte ein Ende des EU-Alleingangs beim Emissionshandel und die Rücknahme der deutschen Luftverkehrssteuer auf jedes Ticket. (red)





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