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Hotellerie: Buchungsplattformen werden immer mächtiger

Die Abhängigkeit der europäischen Hotellerie von einigen dominanten Online-Buchungsplattformen nimmt weiter zu. Zu diesem Ergebnis kommt eine europaweite Befragung von mehr als 2.000 Hoteliers durch HOTREC – den europäischen Dachverband der Hotels, Restaurants und Cafés.

Mit einem gemeinsamen Marktanteil von 92 Prozent dominieren demnach drei große Buchungsportale den europäischen Markt – angeführt von der Priceline Group und ihrem Portal Booking.com, die allein einen Marktanteil von mehr als 60 Prozent erreicht.

Insgesamt wurden im Jahr 2015 in Europa mehr als 22 Prozent aller Hotelübernachtungen über Buchungsplattformen generiert – ein Zuwachs von 3 Prozentpunkten im Vergleich zu 2013. In Österreich wurde sogar ein Anstieg von mehr als 6 Prozentpunkten verzeichnet, womit hier nun ebenfalls mehr als 22 Prozent erreicht wurden.

Direkte Buchungen im Hotel gehen zurück

Gleichzeitig sank der Anteil der direkten Buchungen beim Hotel (online und offline) um insgesamt 4 Prozentpunkte auf knapp 64 Prozent. Die größten Einbußen bei den direkten Vertriebskanälen verzeichnete das Telefon. Sein Anteil an den gebuchten Übernachtungen fiel im europäischen Durchschnitt von 21,1 Prozent im Jahr 2013 auf 18,7 Prozent im Jahr 2015.

Direkt über die hoteleigene Website wurden 6,8 Prozent der Nächtigungen gebucht – ein minimaler Rückgang gegenüber den 6,9 Prozent im Jahr 2013. Einen leichten Anstieg verzeichneten die ketten- und kooperationseigenen Reservierungssysteme (CRS), die von 1,4 Prozent im Jahr 2013 auf 2,6 Prozent im Jahr 2015 zulegten.

Booking.com wächst, HRS verliert Marktanteile

Die Steigerung im Bereich der Online-Buchungsportale beruht mehr oder weniger auf dem Wachstum von Booking.com und den Portalen der Expedia-Gruppe, die gemeinsam fast 80 Prozent des Marktes abdecken, während die HRS-Gruppe als drittgrößter Player laut der HOTREC-Studie in den letzten zwei Jahren Marktanteile in Europa verlor.

„Auf einem Markt mit insgesamt rund 200.000 Hotels auf der einen Seite, von denen 75 Prozent auf Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten entfallen, und zwei dominanten Playern auf der anderen Seite, erübrigt sich die Frage, wer das Steuer in der Hand hat“, resümiert Christian de Barrin, CEO von HOTREC.

Ein Player kontrolliert zwei Drittel des Marktes

Die Studie zeige deutlich, dass Online-Buchungsplattformen einen kontinuierlich größer werdenden Anteil von Hotelbuchungen an sich ziehen, während die eigenen Vertriebskanäle der Hotels rückläufige Werte verbuchen, so Barrin: „Damit nimmt die Abhängigkeit von den Buchungsplattformen weiter zu. Besonders kritisch ist dabei, dass mit Booking.com ein einzelner Player fast zwei Drittel des Marktes kontrolliert. Das ist vor allem für kleine Betriebe problematisch“.

Es sei von entscheidender Bedeutung, dass trotz der enormen Ungleichgewichte zwischen den verschiedenen Akteuren die Marktbedingungen wieder fairer und ausgeglichener werden, ergänzt Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbandes Deutschland (IHA): „Jeder einzelne Hotelier muss die Freiheit haben, die Preise und Bedingungen für seine eigenen Produkte bestimmen zu können, und die Möglichkeit haben, jeden von ihm gewünschten Vertriebskanal zu bedienen“. (red)





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