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GDS-Gebühr: abta bietet sich als Dialogforum an

Die von der Lufthansa Gruppe beabsichtigte Einführung einer „Distribution Cost Charge“ von 16 Euro, die ab 1. September für alle über ein GDS ausgestellte Tickets erhoben werden soll, stößt auch in der abta auf breite Ablehnung.

Der Verband der österreichischen Geschäftsreiseindustrie hatte das brisante Thema bereits auf seiner Jahrestagung am 11. Juni in Seggau aufgegriffen. Das Vorgehen der Lufthansa Gruppe traf dabei auf wenig Verständnis: Die kritischen und skeptischen Stimmen, die darin einen einseitigen, überfallartigen Schritt sehen, waren klar in der Mehrheit.

„Auch in den Wochen nach der Jahrestagung meldeten sich zahlreiche Mitglieder als direkt Betroffene zu Wort. Vor allem Travel Manager und Geschäftsreisebüros sind stark besorgt und sehen Mehrkosten in Millionenhöhe auf sie zukommen“, berichtet abta-Präsident Hanno Kirsch.

„Massiver Eingriff in die etablierten Prozesse“

So verweist etwa Hannes Schwarz, Mitglied des abta-Vorstands und Geschäftsführer von FCm Travel im Gespräch mit tma-online darauf, dass „die Lufthansa durch die Verteuerung des wichtigsten und geeignetsten Buchungskanals massiv in die etablierten Prozesse des Travel Managements eingreift“.

Die GDS-Buchung würde Transparenz, Effizienz und Neutralität für die Unternehmen gewährleisten, während für Direktbuchungen bei den Airlines elementare Funktionalitäten für die Firmenkunden fehlen, so Schwarz, den auch die kurze Frist bis 1. September stört – zumal keine Alternativen sichtbar sind: „Es gibt außerhalb des GDS kein System, das auch nur ansatzweise das kann, was wir als Geschäftsreisebüros brauchen“.

Auch Andreas Gruber, internationaler Travel Manager bei der Siemens AG Österreich, zeigt sich mit dem Vorgehen der Lufthansa Gruppe nicht einverstanden: „Das ist leider kein kundenorientiertes Handeln, da einseitig höhere Kosten ohne Mehrwert in Rechnung gestellt werden und der Handlungsspielraum bis 1. September 2015 keine prozessorientierten Lösungsansätze zulässt“.

Reduzierter Content im GDS als größte Gefahr

So wie viele Travel Manager, mit denen tma-online in den letzten Tagen sprach, hat auch abta-Vorstandsmitglied Markus Grasel – zuständig für das Travel Management bei der A1 Telekom Austria AG – weniger Probleme mit den 16 Euro als mit der drohenden Gefahr, dass künftig im GDS nur noch ein reduzierter Content verfügbar sein könnte: „Mir wäre eine Preiserhöhung auf allen Kanälen wesentlich lieber gewesen – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass das Full-Content-Prinzip im GDS gewahrt bleibt“, so Grasel.

Hanno Kirsch will den Geschäftsreiseverband nun als Vermittler anbieten: „So viel Widerstand und auch die Sorge um die Zukunft des Full Content im GDS-Vertriebskanal sollte die Airlines nachdenklich machen. Österreich war immer Vorreiter bei Konsenslösungen. Die abta ist bereit, dieses Thema zu begleiten und steht gerne als Dialogforum zur Verfügung.“ (red)





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