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Air France setzt auf Ökologie

Jean-Cyril Spinetta, CEO von Air France, und seine Mitarbeiter präsentierten auf einer Pressekonferenz im Hauptquartier von Air France in Paris ihre Strategien zur nachhaltigen Entwicklung des Flugbetriebes.

Das ambitionierte Ziel der französischen Fluglinie für 2012 ist die Reduktion des Kerosinverbrauchs auf 3,7 Liter je 100 Passagierkilometer.
Der Anteil der Fluglinien am globalen CO2-Ausstoß beträgt zwar nur 2,65%, aber erstens wächst der Markt und zweitens wird der Rohölpreis immer mehr zu einer Belastung der Fluggesellschaft. Air France hat darauf reagiert und Maßnahmen zur Reduktion von Kerosin präsentiert. Die Strategie basiert auf fünf grundlegenden Säulen: zum einen in der Erneuerung der Flotte, die mittlerweile ein Durchschnittsalter von sieben Jahren aufweist. In diesem Zusammenhang werden schrittweise die Boeing 747 durch 777-300 ER ersetzt. Weiters soll auch der bestellte und wesentlich sparsamere A380 die Flotte ergänzen – wobei Air France eine gestreckte Variante mit mehr Passagierkapazität verlangt. Zum anderen in der Organisation des Streckennetzes: Hier wird eine Optimierung des Flugverkehrs in Europa angestrebt, da im Moment nicht immer die best mögliche Route geflogen wird. Gestärkt wird dabei auch die Position des Flughafen Charles de Gaulles in Paris, der zum wichtigsten Knotenpunkt werden soll, um die Anzahl der Punkt-zu-Punkt-Verbindungen in Grenzen zu halten. Die Vermeidung von unnötigem Treibstoffverbrauch ist die dritte Säule - hier bieten sich langsamere Flüge sowie direktere Verbindungen am Boden (weniger Warte- und Rollzeiten) an. Bei den Säulen 4 und 5 handelt es sich um ein faires Emissionshandelssystem und um Maßnahmen zum Erhalt der Kohlenstoffspeicher.
Emissionshandel oder EU-Steuer? - Air France tritt in dieser Frage getrennt von KLM auf und sieht sich als Vorkämpfer auf einem Feld, dem immer mehr Bedeutung zukommen wird. Schon heute beträgt der Anteil der Kerosinkosten ein Drittel an den Gesamtkosten der Fluggesellschaft. Jean-Cyril Spinetta sieht deshalb in dem hohen Preis für Kerosin im Moment die treibende Kraft in der Suche nach neuen Technologien.
Skeptisch wird der EU-Emissionshandel betrachtet: „Entweder soll er weltweit für alle Fluggesellschaften eingeführt werden oder es tritt eine Wettbewerbsverzerrung ein; auf keinen Fall sind wir für eine EU-weite Besteuerung“, betont Spinetta.
Aber auch die Passagiere können jetzt etwas gegen das schlechte Gewissen beim Fliegen tun: Auf www.goodplanet.org bietet Air France ab sofort die Möglichkeit zur Kompensation der Flüge. Unterstützt wird unter anderem die Aufforstung des Regenwaldes auf Madagaskar. (MR)