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Air Berlin erhält frisches Geld von Etihad

Deutschlands zweitgrößte Airline hat das Geschäftsjahr 2013 mit einem unerwartet hohen operativen Verlust von 231,9 Millionen Euro beendet.

„Das Effizienzprogramm Turbine erbrachte den angestrebten Beitrag von 200 Millionen Euro auf der Kosten- und Umsatzseite und eine Reihe von Performance-Indikatoren entwickelten sich positiv“, berichtet CEO Wolfgang Prock-Schauer in einer Aussendund. Das Unternehmen sei jedoch mit einer „unerwartet schwachen Sommersaison aufgrund der hohen Temperaturen in Mitteleuropa“ konfrontiert gewesen – gefolgt von einem „traditionell schwierigen Winter“, so der Air-Berlin-Chef.

Eine umfassende Rekapitalisierung soll Air Berlin nun mit einer soliden Finanzstruktur ausstatten und die notwendigen Voraussetzungen für eine „tiefgreifende und umfassende Neustrukturierung“ schaffen. Gleichzeitig bleibt die Eigentümerstruktur der Air Berlin PLC dadurch unverändert. 

450 Mio. EUR kommen bis Jahresende 2014 

Insgesamt werden bis Jahresende 450 Millionen Euro ins Unternehmen fließen. Zum einen hat Etihad Airways eine Wandelanleihe in Höhe von 300 Millionen Euro gezeichnet und zum anderen wird die Air Berlin Group am Kapitalmarkt eine Anleihe in Höhe von mindestens 150 Millionen Euro platzieren.

Darüber hinaus wird den Investoren der 2014 und 2015 fällig werdenden Anleihen angeboten, ihre bestehenden Anleihen zu Vorzugsbedingungen in neue Anleihen mit einer Fälligkeit im Jahr 2019 einzutauschen. Air Berlin steht zudem ein nicht ausgeschöpfter Gesellschafterkredit zur Verfügung, dessen Laufzeitende von 2016 auf 2021 verlängert wurde.

Neuer „Chief Restructuring Officer" soll helfen

Für die Umsetzung des Turnaround-Prozesses wird das Management Board ab Mai um die Funktion eines Chief Restructuring Officer (CRO) erweitert, die Marco Ciomperlik übernehmen wird. Er war in führender Position in einem Beratungsunternehmen und in den letzten fünf Jahren als Chief Maintenance Officer bei Air Berlin tätig.

Wie bereits berichtet, wird Götz Ahmelmann zum 1. Juli das Amt des Chief Commercial Officer übernehmen. Er hat umfangreiche Erfahrung im Luftverkehrsbereich und war zuletzt für den Europa-Vertrieb bei dem größten Wettbewerber von Air Berlin zuständig.   

Als Teil des Turnaround-Prozesses nennt Air Berlin bereits fest geplante Turbine-Maßnahmen wie die Einführung eines neuen Revenue Management Systems, die weitere Optimierung von Streckennetz und Flotte sowie die Steigerung der Personal-Produktivität. Zusätzlich sollen die Synergieeffekte mit Etihad Airways und den oneworld-Partnern weitere Verbesserungen erbringen. Um diese Maßnahmen zu evaluieren, wird außerdem eine Unternehmensberatung beauftragt.   

„Auf der Basis einer substanziell verbesserten Finanzstruktur und verstärkter Management-Kapazität vertiefen und beschleunigen wir jetzt die fundamentale Neustrukturierung", erklärt Wolfgang Prock-Schauer: „Auch wenn Turbine planmäßig gelaufen ist und in 2014 seine volle Wirkung entfalten wird, müssen wir den Druck bei der Umsetzung erhöhen, weitere Maßnahmen vorantreiben sowie unsere Handlungsoptionen grundsätzlich evaluieren.“





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