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Streikwelle im internationalen Flugverkehr

Die Welle an Streiks im internationalen Flugverkehr scheint nicht abzubrechen: Nachdem im Mai die Pilotengewerkschaft Cockpit die Lufthansa mit wiederholten Arbeitsniederlegungen gehörig unter Druck gesetzt hatte, haben nun streikende Bordmitarbeiter den koreanischen Luftverkehr stark beeinträchtigt.

Damit nicht genug: Die wirtschaftlich schwer angeschlagene französische Regionalfluggesellschaft Air Liberté hat am 13. Juni 2001 wegen eines Streiks der um ihre Arbeitsplätze bangenden Mitarbeiter alle Starts und Landungen am Pariser Flughafen Orly abgesagt. In den näher rückenden Sommermonaten, der Hauptreisezeit, droht jedoch aufgrund der Streikankündigungen nicht nur bei Lauda Air und Tyrolean Airways, sondern nun auch bei der spanischen Fluggesellschaft Iberia, das wahre Chaos, falls keine Einigungen zwischen den Fluglinien und ihren Bord-Mitarbeitern erzielt werden können.
Flugbetrieb in Südkorea weiter lahm gelegt
Bereits den zweiten Tag in Folge haben streikende Piloten und Flugbegleiter den Flugverkehr in Südkorea lahm gelegt: Korea Air Lines (KAL) musste am 13. Juni 2001 nach eigenen Angaben fast die Hälfte ihrer 92 internationalen Flüge und beinah alle 244 Inlandsverbindungen streichen. Asiana Airlines musste die Hälfte ihrer Inlandsflüge absagen, internationale Verbindungen wurden jedoch bedient. Die Bord-Gewerkschaften fordern unter anderem, die Zahl nicht-koreanischer Piloten bei KAL bis 2007 auf unter zehn Prozent zu verringern. Derzeit liegt deren Anteil bei 256 von insgesamt 799 Piloten. Die ausländischen Flugzeugkapitäne waren eingestellt worden, um das nach einer Unglücksserie schwer angeschlagene Image von Korea Air Lines zu verbessern.
Keine Air Liberté-Flüge ab und nach Paris Orly
Auch in Frankreich ist es am 13. Juni zu streikbedingten Flugausfällen gekommen: Air Liberté musste alle geplanten Starts und Landungen am Pariser Flughafen Orly absagen. Die streikenden Mitarbeiter protestieren gegen den drohenden Verlust ihrer Arbeitsplätze: Air Liberté will wegen chronischer wirtschaftlicher Verluste nach Gewerkschaftsangaben ein Drittel der rund 5.000 Beschäftigten entlassen.
Auch in Spanien drohen Pilotenstreiks
Die Welle der Pilotenstreiks bricht nicht ab: Die Piloten der spanischen Fluggesellschaft Iberia haben angekündigt, an insgesamt zehn Tagen in den Monaten Juni, Juli und August streiken zu wollen, um ihren Forderungen nach höheren Gehältern Nachdruck zu verleihen. Die letzte Verhandlungsrunde zwischen der Fluggesellschaft und der Pilotengewerkschaft SEPLA ist soeben gescheitert, die Parteien konnten sich nicht einmal darauf verständigen, welche Flugverbindungen während des Streiks auf jeden Fall aufrechterhalten werden sollen. Das spanische Verkehrsministerium muss nun darüber entscheiden, welche „Mindestdienste“ die Piloten während des Streiks leisten müssen. Der Streikbeschluss mitten in der Feriensaison hat in Spanien heftige Kritik an der Pilotengewerkschaft ausgelöst.