Skip to Content
Menü

Swissair beantragt Verkauf der LTU-Beteiligung

Die Swissair Group Zürich hat beim provisorischen Sachverwalter des Unternehmens, dem Rechtsanwalt Karl Wüthrich, den Verkauf ihrer 49,5-prozentigen Beteiligung an der Fluggesellschaft LTU mit Sitz in Düsseldorf beantragt.

Dies bestätigte der Partner des Rechtsantwalts, Filippo Beck. Der Sachverwalter muss nun das Vorhaben der Swissair, sich von dem Charterflugunternehmen zu trennen, auf Wahrung der Gläubigerinteressen überprüfen.
Rettungsversuche der Anteilseigner
Unterdessen haben in Deutschland fieberhafte Versuche eingesetzt, den Ferienflieger LTU zu retten. Nach der Pleite der Swissair wird dringend ein neuer Investor gesucht.
Der Kölner Rewe-Konzern hat es abgelehnt, seinen Anteil von 40 Prozent an der LTU aufzustocken. Rewe-Chef Hans Reischl, der zugleich auch Aufsichtsratsvorsitzender der LTU ist, sprach sich für eine Treuhandlösung unter der Beteiligung der Westdeutschen Landesbank (WestLB) aus. Die WestLB lehnte diesen Vorschlag zum Wiedereinstieg allerdings ab: Man werde in Hinblick auf kartellrechtliche Auflagen weder eine Eigentümerposition noch eine Treuhandposition übernehmen.
Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass die Düsseldorfer Airline dauerhaft abgesichert werden kann. Die LTU, die ab 2004 wieder in die Gewinnzone fliegen will, hat eine Landesbürgschaft in dreistelliger DM-Millionenhöhe beantragt, mit der Bankkredite abgesichert werden sollen.
Tarifverhandlungen mit Piloten
In Kürze sollen die unterbrochenen Tarifverhandlungen für den Sanierungsbeitrag der 360 LTU-Piloten fortgesetzt werden. Die Vereinigung Cockpit bietet eine dauerhafte Gehaltsabsenkung um zehn Prozent an. Strittig ist jedoch ein flexiblerer Einsatz der Piloten. Die rund 2.000 Mitarbeiter des Boden- und Kabinenpersonals haben bereits unbefristet auf fünf Prozent Gehalt verzichtet.