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Air Berlin in Wien gelandet

Seit 18. Oktober verbindet Air Berlin die Ruhrmetropole Dortmund mit Wien. Obwohl sich Air Berlin als Low Cost Fluglinie versteht, unterscheidet sich das Konzept des City Shuttle grundlegend von den sogenannten No Frill Airlines.

Ein entscheidender Unterschied ist, dass sich die publizierten Preise inklusive aller Gebühren und Steuern verstehen, während die No Frill Airlines für jedes Extra, und sei es nur die Bezahlung des Tickets mit Kreditkarte, zusätzliche Gebühren verlangen. Auch für den Service an Bord (Snacks und Getränke) muss nicht extra bezahlt werden.
Air Berlin will sich in Österreich als Alternative zu den Star Alliance Partnern AUA und Lufthansa für Flüge in das Ruhrgebiet profilieren. Immerhin umfasst das Einzugsgebiet des Flughafens Dortmund acht Millionen Menschen und zahlreiche große Unternehmen. Dementsprechend groß sind die Erwartungen in den neuen City Shuttle.
Nach nur drei Wochen Vorlaufzeit sind die Flugzeuge bereits zu 60 Prozent ausgelastet, freut sich Marketingdirektor Peter Hauptvogel bei einer Präsentation der neuen Flugverbindung in Wien.
Bereits ab einem Durchschnittspreis von 85 Euro (One-Way) ist die Airline kostendeckend unterwegs. Der City Shuttle ist ein neues Unternehmenskonzept, nachdem in der Vergangenheit ausschließlich touristische Destinationen angeflogen wurden. Gleichzeitig mit Wien wurden noch London-Stansted, Mailand und Barcelona als City Shuttle-Destinationen in den Flugplan aufgenommen.
Reisebüros als Vertriebspartner
Ein weiterer wesentlicher Unterschied zu den No Frill Fluglinien ist die Vertriebsstrategie. Während Fluglinien á la Ryanair ausschließlich auf Internet und Call Center als Verkaufsinstrumente setzen, ist sich Air Berlin der Bedeutung der Reisebüros als Vertriebsschiene bewusst. Als unabhängige Fluglinie, betont Marketingdirektor Peter Hauptvogel im Gespräch mit dem T.I.P., hatte der Einzelplatzverkauf schon immer einen wichtigen Stellenwert. Nur mehr 10 Prozent des Flugangebots, präzisiert der Marketingdirektor, werden im Vollcharter durchgeführt. Der Rest wird auf eigenes wirtschaftliches Risiko verkauft. Während aber die großen Fluglinien mit prozentuellen Vergütungen arbeiten, ist Air Berlin mit fixen Provisionen erfolgreich unterwegs. Das hat den Vorteil, das die Reisebüros auch bei niedrigen Ticketpreisen gutes Geld verdienen. Nur 7,5 Prozent aller Tickets werden zur Zeit über das Internet verkauft. Dementsprechend sieht Hauptvogel im Verkauf über die Reisebüros in Österreich einiges Potenzial. Der Aufbau einer eigenen Verkaufsorganisation in Österreich ist geplant. Erste Gespräche mit den Reisebüros wurden bereits geführt. Derzeit sind es hauptsächlich deutsche Reisende, die die neue tägliche Flugverbindung zwischen Dortmund und Wien nutzen. Eingesetzt werden auf den Flügen Jets des Typs Boeing 737-400. Nach einer Anlaufphase sollen sie durch größere 737-800 ersetzt werden.
City Shuttle ins Ruhrgebiet
Mit der neuen Flugverbindung hat Air Berlin nicht nur Geschäftsleute im Visier, sondern auch Städte-Touristen. So steht Wien auf dem Erlebnis-Wunschzettel der Deutschen weit oben. Touristisch soll die neue Strecke jedoch keine Einbahnstraße bleiben: "Das Ruhrgebiet bietet eine Vielzahl interessanter Erlebnistouren an, beispielsweise Ausflüge in die Industriegeschichte, oder den Besuch von Theater- und Konzertaufführungen. Und für geschichtsinteressierte Naturfreunde bieten sich organisierte Touren zu den mehr als 100 Wasserschlössern im Münsterland an", so Peter Hauptvogel.
Mit einem Marktanteil von rund 15 Prozent ist Air Berlin derzeit die viertgrößte touristische Fluglinie in Deutschland. Und trotz den Folgen des 11. September 2001 konnte Air Berlin in den ersten neun Monaten dieses Jahres bereits ein Umsatz-Plus von 20 Prozent erzielen.