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Irak-Krise: Reisebüros wappnen sich

Reisen in Zeiten der Krisen, Interessensvertretungen der österreichischen Reisebüros auf EU-Ebene, der Stellenwert der Incoming-Büros in der österreichischen Wirtschaftspolitik und die neue ÖBB-Vertriebslösung für Reisebüros – das waren u. a. die Themen des Reisebürotages des Fachverbands in der Wirtschaftskammer Österreich.

Laut Edward Gordon, Obmann des Fachverbands der Reisebüros, sind die Urlaubsbuchungen in den Reisebüros derzeit etwas verhalten, die Buchungen von Geschäftsreisen jedoch auf Vorjahresniveau. Im Februar gab es im Vergleich zum Vorjahr ein Buchungsminus von 14 Prozent, im Jänner wiederum ein Plus von 14 Prozent gegenüber 2002. Diese Zahlen seien allein auf die Irak-Krise zurückzuführen und hätten nichts mit der allgemeinen Wirtschaftslage zu tun. „Viele Kunden wissen, was sie wollen, buchen aber noch nicht“, so Gordon bei einer Pressekonferenz im Vorfeld des Reisebürotages. Ende März könnte es auf Grund der von den Veranstaltern angebotenen kostenlosen Stornomöglichkeit bis Ende des Monats noch zu Reiserücktritten kommen. „Der Großteil der Gäste will aber fahren“, ist Gordon überzeugt. Viele seien für Vorschläge zugänglich. Krisen seien zu bewältigen, meinte Gordon. Es hänge nun davon ab, ob es zum Krieg komme, wann, in welcher Form und wie lange er daure. Im Jahr 2002 machten die insgesamt 2.400 Betriebsstätten, wie Gordon sagte, einen Jahresumsatz von 3,1 Milliarden Euro. Die Reisebüros würden die schlechte Konjunktur nicht spüren, ist Gordon überzeugt.Storno und Krisenmanagement
Wie sich Reisebüros und Veranstalter auf Krisen vorbereiten können, wurde schließlich im Rahmen von Vorträgen erläutert. Über das Bürgerservice im Außenministerium informierte Walter Maria Stojan: Auf der Homepage http://www.bmaa.gv.at bzw. unter der Telefonnummer 0043/1/531154411 erhalten sowohl Reisebüros als auch Reisende rund um die Uhr Auskünfte zum Zielland. Die rechtlichen Grundlagen von Stornierungen erläuterte der Jurist und Geschäftsführer des Fachverbands Reisebüros sowie Gastronomie Thomas Wolf. Zum Thema Irak und „Versicherung und rechtliche Situation“ referierte Martin Sturzlbaum, Vorstandssprecher der Europäischen Reiseversicherung AG. Von einer Liste für Krisenmanagement berichtete Josef Peterleithner von TUI Austria als Vertreter der Reiseveranstalter. Michal Raffling, Geschäftsführer der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKÖ, gab Einblick in Themen und Organisationsstruktur der Interessensvertretungen für den Reisebürosektor auf EU-Ebene. Im Speziellen erörterte er die Tätigkeit von ETIN – European Tourism Industry Network, das Netzwerk von 47 Verbänden der Tourismuswirtschaft wurd 2000 von der WKÖ mitbegründet. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Incoming-Büros in Österreich betonte Rudolf Kadanka mit seinem Referat „Incoming-Reisebüros – Aufwändungen aus eigener Tasche?“ Von neuen Entwicklungen von Amadeus Austria zu den Bereichen Kundenbindung oder Customer Relationship Management erzählte Geschäftsführer Wilfried Kropp.Die neue Vertriebslösung für Reisebüros seitens der ÖBB stellten Vorstandsdirektor Ferdinand Schmidt und Erich Forster (Leitung Geschäftsfeld Fernverkehr) vor: Wie bereits von T.I.P. berichtet, soll den Reisebüros über Internet einen Zugriff auf das bahneigene Buchungs- und Reservierungssystem TIS-P/Euris ermöglicht werden. Zum Thema Ausbildung „Berufsschule im Konflikt von Gesellschaftlichem Auftrag und betrieblicher Erfordernis“ nahm Heinrich Vittori, Direktor-Stv. der Berufsschule Handel und Reisen (Wien 15) Stellung. Josef Burger, CCO der AUA-Gruppe, beschloss den Nachmittag mit einer Darstellung der Markt- und Netzwerkpositionierung des Unternehmens.