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Reisebüros stellen AUA Rute ins Fenster

Die Reisebüros werden sich ab sofort die Leistungskürzungen und Wettbewerbseinschränkungen durch die Austrian Airlines Group nicht mehr gefallen lassen. Zu einer Info-Veranstaltung der AUA in Linz gestern Abend waren nur knapp die Hälfte der erwarteten Agents erschienen. Geschlossen gegen die, wie die RB-Verantwortlichen sagen, „konsensverweigernde Verhandlungsführung der AUA-Vertreter“ will man in den kommenden Wochen vorgehen.

Der gestrige Teilboykott einer AUA-Einladung für Reisebüros war als solcher gar nicht beabsichtigt, habe aber deutlich gemacht, wie rasch die enttäuschten Agents reagieren. Zufällig hatten einige Reisebüroketten am Nachmittag das künftige Vorgehen des Vertriebs gegen den uneinsichtigen Handelsherrn AUA an die Filialen kommuniziert. Darin ist von Boykott keine Rede. Nicht gefallen lassen wird man sich hingegen ab sofort die Benachteiligung durch jene Internettarife, die die AUA ausschließlich für Direktbucher auf ihrer Seite anbietet, ohne sie den RB´s zur Verfügung zu stellen. Für die RB´s bedinge das die Verdoppelung ihrer Prozesskosten, die auch durch das Anbieten der Internettarife auf reisebüroeigenen Internetseiten nicht ausgeglichen werde, da die AUA-Partner ja über GDS buchten. Ausdrücklich sagen RB-Vertreter, nicht gegen den Internet-Vertrieb zu sein, es dürfe aber andererseits anderen Vertriebskanälen keine Nach- oder Vorteile erwachsen. Reisebüros demonstrieren geschlossenes VorgehenDies wird der Vertrieb ab sofort in den kommenden Wochen geschlossen demonstrieren. AUA-Sales Reps werden „aus Zeitgründen“ nicht mehr empfangen, allfällige Weihnachtsgeschenke abgelehnt, Einladungen ausgeschlagen oder der AUA „sparen geholfen“ indem Auslagen- und Verkaufsraum-Dekos abgewiesen werden.Diese ersten Maßnahmen dienten bloß dazu, sich für ernsthaftere Aktionen aufzuwärmen, sagen RB-Kettenchefs und viele Besitzer von Einzelbüros in ähnlichen Formulierungen. Weil wohl alle Reisebüros „mit der Einrichtung oder Programmierung ihrer eigenen Internetseiten beschäftigt sein werden“, könnten tageweise, zum Beispiel am oder ab 1. Dezember österreichweit keine Buchungen auf AUA-Dokumenten vorgenommen werden. Das heißt aber nicht, dass keine AUA-Buchungen vorgenommen würden, betonen die Reisebüros. Wohin gesteuert werde, wird später kommuniziert. Gruppenbuchungen, die von AUA-Gesellschaften noch nicht bestätigt worden sind, könnten auf andere Airlines umgebucht werden. Weiteres erzürnt die Reisebüros, dass sie bei den Förderprogrammen zwischen 13 und 15 Prozent zurückgestuft worden sind, und das ohne Ankündigung. Oder dass in dem bis vor drei Monaten bekannt konstruktiven Verhandlungsklima zwischen National Carrier und seinen Hauptvertriebspartnern darüber gesprochen worden wäre. Von Reisebüro-Seite bestehe absolut kein Handlungsbedarf die Erträge hinabzulizitieren, da erstens kein Platz für Ertragssenkungen vorhanden sei und die AUA unter vergleichbaren IATA-Airlines vertriebsseitig auch die geringsten Kosten ausweise, sagt ein RB-Vertreter.Seitens der AUA war bis Redaktionsschluss kein Manager erreichbar.