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AUA - Reisebüros: Konflikt entschärft, Boykott bleibt

Annäherung zwischen Austrian Airlines Group und den Reisebüros in einzelnen Punkten, jedoch nur ein halber Kompromiss in Sachfragen: AUA-Österreich-Chef Volker Muhle sieht nach einem siebenstündigen Verhandlungsmarathon gestern, Mittwoch, einen „echten Durchbruch in kollegialer und partnerschaftlicher Weise!“

Für Fachverbands-Flugausschuss-Vorsitzenden Mag. Norbert Draskovits zwar ein Grund, „eine Entspannung der Situation und Verständnis auf neuer Verhandlungsebene“ zu orten, inhaltlich sei es jedoch „nur ein halber Kompromiss“. Geeinigt haben sich AUA und Reisebüros beim ALP. Der heftiger umstrittene Punkt Business Web Fares nur im AUA-Internet-Buchungssystem, nicht aber prozesskostengünstig für die (Business-)Reisebüros auch über GDS verfügbar zu machen, ist auf der Strecke geblieben. Deshalb bleiben die Boykottmaßnahmen der Reisebüros gegen den National Carrier vorerst aufrecht. „Die Maßnahmen sollen aber über den gemeinsam vereinbarten Beobachtungszeitraum Dezember 2003 nicht verschärft werden“, sichert Draskovits namens der Flugausschüsse im Fachverband der Reisebüros und des ÖRV zu.Die gute Nachricht zuerst: „Die Baustelle ALP (Agent Loyalty Programm) konnte in beiderseitigem Einvernehmen beseitigt werden“, freut sich Aera Österreich-Chef Volker Muhle Donnerstagmittag. Das heißt, die Overriding-Vereinbarungen der IATA RB´s mit der AUA-Group fürs abgelaufene Geschäftsjahr bleiben unangetastet. Für 2004 ebenfalls, vorausgesetzt der Anteil von etix-Buchungen bei den einzelnen RB´s steigt. Was beide Seiten für eine echte Konsenslösung halten.Von einer Konsenslösung entfernt sind beide Seiten jedoch bei den umstrittenen Business (und Leisure) Web Fares, obwohl man einander auch dabei näher gekommen ist. Die AUA wird entgegen der Bitte ihrer Vertriebspartner den Business Safer Tarif (3 Tage Vorausbuchungsfrist) am 1. Dezember publizieren. Die Web-Einführung des normalen Business Tarifes wird jedoch von Jänner auf 1. April 2004 verschoben. Gemeinsam soll Anfang Jänner die Auswirkung des Internet-Tarifes auf das Abwandern der Kunden vom stationären Vertrieb überprüft werden. Ein erweiterter Beobachtungszeitraum ist für über sechs Monate vereinbart worden. Rein aus Kostengründen könne die AUA aber den Reisebüros nicht weiter entgegenkommen und die Internettarife auch im GDS buchbar machen, weil deren Segmentkosten von 4 Dollar pro Segment die Prozesskosten des Carriers überproportional erhöhen würden, argumentiert Muhle. Diese Kosten fielen auch bei Internet-Buchungen an, die dann ins System transferiert werden müssten, halten die Reisebüros dagegen. Selbst die von der AUA kostenlos angebotene Anbindung der RB-Homepages mittels ESP Codes sei da keine Alternative, weil die Kunden ja schon kaum via Carrier-Homepage buchen, geschweige denn über reisebüroeigene Seiten. Das Resümee der Verhandler auf RB-Seite: Norbert Draskovits / ÖVB / Fachverband, Christina Tondolo / BTU, Christian Bammer / Ruefa und Hannes Schwarz / CWT ist daher einhellig: Eine erfreuliche Annäherung auf konstruktiver Gesprächsebene, aber keine Rücknahme der Sanktionen - nicht aber eine Verschärfung in irgendeinem Bereich. Mitte Jänner soll nach gemeinsamer Beurteilung des Dezemberergebnisses weiterverhandelt werden.