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Alitalia: Verhandlungen zur Rettung

Italiens Regierung, Gewerkschaften und Alitalia-Management verhandeln heute, Montag, Nachmittag, um einen letzten Versuch zur Rettung der vom Konkurs bedrohten Airline zu unternehmen.

Ab 15 Uhr beginnen im römischen Regierungssitz die Verhandlungen unter Leitung von Arbeitsminister Roberto Maroni. Der Minister will mit den Gewerkschaften und der Alitalia-Spitze Maßnahmen zur Rettung der Airline diskutieren, die in drei Tagen Streik Verluste in Höhe von fast 50 Mio. Euro angesammelt hat. Die Lage ist gespannt. Die Position der Gewerkschaften ist geschwächt, nachdem die Belegschaft gegen den Willen der Arbeitnehmerorganisationen drei Tage lang "wild" gestreikt hat, was den italienischen Flugverkehr lahm gelegt hat. Dabei hatten sich die Gewerkschaften mit der Regierung am Donnerstag zum Ende der Protestaktionen verpflichtet, um den Verhandlungsbeginn mit dem Kabinett und der Alitalia-Spitze zu ermöglichen. "Die Gewerkschaften, die das Alitalia-Personal zur Generalmobilisierung aufgerufen hatten, haben die Kontrolle der Situation verloren. Dabei hat jeder Streiktag verheerende Folgen auf die Fluggesellschaft", kritisierte Arbeitsminister Maroni. Entscheidender Punkt bei den Verhandlungen ist ein Dekret mit Hilfsmaßnahmen für den Flugverkehr, von dem Alitalia indirekt profitieren würde. Die Regierung Berlusconi denkt an ein Maßnahmenpaket zur Unterstützung der Luftfahrtbranche im Wert von 100 Mio. Euro. Laut den Gewerkschaften ist dieses Maßnahmenpaket notwendig, um Alitalia eine Zukunft zu garantieren. Die Gewerkschaften wollen um jeden Preis Stellenkürzungen bei Alitalia vermeiden. Sie befürchten, dass das Alitalia-Management mindestens 3.000 Arbeitsplätze streichen könnte. Sie warnen vor einer progressiven "Regionalisierung" der noch staatlichen Fluggesellschaft, die unter dem Druck der schweren Krise bald auf mehrere Flugverbindungen verzichten könnte.