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Zukunft der Swiss ungewiss

Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss blickt derzeit in eine ungewisse Zukunft: Der Beitritt zur Oneworld-Allianz ist gescheitert und im laufenden Geschäftsjahr scheinen schwarze Zahlen unrealistisch. Nach einer Sitzung des Verwaltungsrats eine Gewinnwarnung ausgegeben.

Als Grund für die Gewinnwarnung nennt die Swiss einerseits die gestiegenen Treibstoffkosten sowie bisher nicht gewährte Kostenreduzierungen von SR Technics im Flugzeugunterhalt. Wegen der jüngsten Entwicklung des Ölpreises und dem damit verbundenen Anstieg der Treibstoffkosten rechnet Swiss mit einem Anstieg der Kosten von rund 85 Mio. Franken (56,3 Mio. Euro) - ausgehend vom heutigen Preisniveau des Flugbenzins von 360 Dollar pro Tonne. Die Swiss hatte Anfangs Jahr ihre Treibstoffabsicherung verkauft, um zusätzlich liquide Mittel von 20 Mio. Franken zu erhalten. Das angestrebte ausgeglichene Betriebsergebnis wird auch durch höher ausfallende Kosten im Bereich Flugzeugunterhalt gefährdet. Die Verhandlungen mit der SR Technics über von der Swiss geforderte Kostenreduzierungen seien auch nach neun Monaten ergebnislos geblieben, so dass vorgesehene Einsparungen noch nicht realisiert hätten werden können. Die Verhandlungen seien aber nicht abgebrochen worden, sagte Swiss-Sprecher Jean-Claude Donzel. Die Airline versicherte außerdem, dass die Liquidität des Unternehmens nach wie vor ausreichend sei. Sie liege klar über den ursprünglich prognostizierten 250 Mio. Franken und sei auch nicht gefährdet. Zusätzliche Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung seien eingeleitet worden. Ein eigens gebildetes Team ist laut Angaben von Donzel seit kurzem an der Arbeit, um weitere Kostensenkungen und Verbesserungen bei den Einnahmen zu ermitteln. Es würden alle Bereiche der Swiss grundsätzlich durchleuchtet, für konkrete Angaben sei es jedoch noch zu früh. Die Swiss wolle aber alles unternehmen, um trotz der "widrigen Umstände" möglichst nahe an eine "schwarze Null" heranzukommen.Die Fluggesellschaft teilte auch mit, dass Andre Kudelski als Verwaltungsrat der Swiss zurücktritt. Als Grund gab die Swiss Meinungsverschiedenheiten in der Allianzfrage zwischen dem Verwaltungsrat und dem Chef des gleichnamigen Waadtländer Technologiekonzerns an. Der Verwaltungsrat akzeptierte den Rücktritt mit Bedauern und dankte Kudelski für seinen Einsatz.