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Einigung bei AUA-KV-Verhandlungen

In den Verhandlungen um einen gemeinsamen KV bei Austrian Airlines und Lauda Air gibt es nun endlich einen Durchbruch. AUA-Vorstand und Belegschaftsvertreter setzten am Dienstag gegen 6.00 Uhr früh ihre Unterschrift unter das entsprechende Dokument.

Vorausgegangen war ein 21-stündiger Verhandlungsmarathon seit Montag um 9 Uhr Vormittag. Am Nachmittag schalteten sich auch die Spitzen der Sozialpartner - Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl und ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch – ein. Der neue gemeinsame KV umfasst mit Anhängen von Vorstands- und Belegschaftsseite mehr als 300 Seiten und gilt rückwirkend mit 1. April 2004. Die Zusammenlegung der Flugbetriebe von AUA und der Tochtergesellschaft Lauda Air erfolgt mit 1. Oktober 2004.Der neue KV sieht erstmals ein einheitliches Gehaltsschema für neu eintretende Piloten und Flugbegleiter von AUA und Lauda Air vor. Jetzige AUA-Mitarbeiter sollen geringfügig weniger, das bisher vergleichsweise schlechter bezahlte Lauda Air-Bordpersonal soll merklich mehr bezahlt bekommen. Vorgesehen ist auch eine Angleichung der Arbeitszeitbestimmungen sowie ein "durchgängiges Karrieremodell", das den Wechsel von Personal zwischen beiden Gesellschaften ermöglicht.Im Lauf der abschließenden KV-Gesprächsrunde wurde bis zuletzt an Detailproblemen der im November 2003 und im März fixierten sozialpartnerschaftlichen Grundsatzvereinbarungen für einen gemeinsamen Mantel-KV gefeilt. Bis zum Schluss waren Einzelheiten der Pensionsbestimmungen, Karrieremodelle und arbeitsrechtliche Probleme Gegenstand der Verhandlungen.Als Teil der erzielten Einigung sieht der AUA-Vorstand von Konsequenzen für die Verursacher des zweistündigen Streiks vom vergangenen Freitag, 13. August, ab. Der Vorstand hatte den Ausstand zunächst als "wilden Streik" bezeichnet, für den eine Legitimation durch den Gewerkschaftsbund ÖGB fehle. Laut Betriebsrat war die Genehmigung sehr wohl vorhanden. Der ÖGB wollte die Ereignisse nicht kommentieren.AUA-Vorstandsvorsitzender Vagn Soerensen zeigte sich in einer ersten Reaktion zufrieden und erleichtert über die Einigung. Der neue KV eröffne Chancen für die gesamte Gruppe und modernisiere "historisch gewachsene Strukturen mit sozialem Augenmaß". Der neue KV verbessere die Wettbewerbschancen dank effizienterer Produktionsbedingungen und sei "ein zukunftsweisendes Modell, da er die Dynamik und Wettbewerbsposition der Austrian Airlines Group in der Zukunft positiv unterstützt". Rückblickend bedauerte der Airline-Chef, dass es im Umfeld "einiger intensiver Verhandlungen" zu Beeinträchtigungen des Flugprogramms und damit zu "Unannehmlichkeiten für unsere Passagiere" gekommen sei. Der Schaden des Streiks vom vergangenen Freitag wurde auf mindestens 650.000 Euro beziffert. Die vorjährigen Streiks im August und Oktober 2003 hatten das Unternehmen insgesamt 4,5 Mio. Euro gekostet.