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Markt für Billigflieger vor Wendepunkt

Der in den vergangenen Jahren enorm gewachsene Markt der Billigflieger steht nach einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey vor einem Wendepunkt.

In Europa werden sich dauerhaft nur zwei oder drei Anbieter erfolgreich auf dem Markt behaupten, heißt es darin. Das erwartete Wachstum reicht demnach für viele Unternehmen nicht aus, um profitabel arbeiten zu können. Die Gründe dafür seien zunehmend gesättigte Märkte, die stärker werdende Konkurrenz der Linien-Airlines, Chartergesellschaften und der Billigflieger untereinander sowie zu hohe Bestellungen von neuen Flugzeugen. "Die Zeiten der weitgehend konkurrenzlosen Expansion der Billigflieger durch Marktstimulation sind vorbei", erklärte der Autor der Studie, Lucio Pompeo. Es werde zunehmend schwieriger, neue Kunden zu gewinnen. Die Profitabilität werde sinken, weil die Geschäftsmodelle vieler Low-Cost-Carrier auf einen weiter boomenden Markt ausgerichtet seien. Der Markt wächst der Studie zufolge bis 2010 zwar pro Jahr noch weiter durchschnittlich um 13 Prozent, kann damit aber nicht mehr an die Steigerungen der Vorjahre von mehr als 50 Prozent anknüpfen.Das langsamere Wachstum führt laut McKinsey zu Überkapazitäten bei den Anbietern. So hätten allein die größten Billigflieger easyJet, Ryanair und Air Berlin bis 2012 insgesamt 300 Flugzeuge für die Mittelstrecke bestellt und hielten Optionen auf 350 weitere. Die nationalen europäischen Airlines hätten dagegen nur knapp 30 Maschinen dieses Typs geordert und hätten etwa 160 Optionen. Die McKinsey-Experten sehen zudem erste Anzeichen einer Marktsättigung. An europäischen Standorten wie Dublin, Köln oder Brüssel bestehe ein Überangebot an Flügen, erklärte Pompeo. Einige Strecken seien bereits eingestellt worden. Dies führe dazu, dass Billigflieger immer mehr auf bereits hochfrequentierte Strecken der Chartergesellschaften und nationalen Linienairlines auswichen. Die Folge sei ein sich verschärfender Verdrängungswettbewerb. Schwieriger wird der Markt auch dadurch, dass sich die Angebote von Charter-,Linien- und Billigfliegern zunehmend angleichen. Die Low-Cast-Carrier konkurrierten mit nationalen Fluggesellschaften um Geschäftskunden und mit Charterlinien um Urlaubsreisende.