Geschäftsreisen 2025: KI-Akzeptanz steigt, aber die KI-Kompetenz fehlt
Mit der stetigen Weiterentwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Produktivitätssteigerung im Geschäftsreisemanagement. In der Praxis fehlt es den Mitarbeitern jedoch noch häufig an der nötigen Kompetenz, um diese Chancen zu nutzen.
Das zeigt der siebente "Global Business Travel Survey" von SAP Concur: Obwohl 88% der Reisenden weltweit angeben, offen dafür zu sein, KI bei der Reisebuchung oder -abrechnung zu nutzen, bevorzugen derzeit nur 17% personalisierte KI-Empfehlungen, um Zeit beim Buchungsprozess zu sparen. In der DACH-Region sind es mit 13% sogar um 10% weniger als im Vorjahr.
Reisende in der DACH-Region zeigen sich offen
Dabei sind im DACH-Raum 80% der Geschäftsreisenden grundsätzlich offen für eine KI-gestützte Automatisierung. Am häufigsten würden die Befragten KI nutzen, um vor dem Reiseantritt noch Änderungen vorzunehmen (43%) - etwa an der Unterkunft. 34% würden auch während der Reise auf KI zurückgreifen, um flexibel auf Änderungen oder Unterbrechungen reagieren zu können.
Auch die Travel Manager in der DACH-Region befürworten den KI-Einsatz: Rund zwei Drittel von ihnen haben nichts dagegen, wenn Reisende KI zum Umbuchen vor (69%) oder während (66%) der Reise nutzen. Zurückhaltender zeigen sich die Befragten hingegen bei der Reisekostenabrechnung: Hier befürworten nur 34% der Travel Manager und 22% der Reisenden den Einsatz von KI.
Fehlende KI-Kompetenz bremst die Nutzung aus
Obwohl die Befragten KI nicht grundsätzlich ablehnen, nutzen sie die Technologie in der Praxis kaum. 39% der Geschäftsreisenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz buchen Unterkünfte und Transportmittel selbst. Sie durchsuchen lieber alle verfügbaren Optionen, anstatt KI-Tools oder Empfehlungen des Teams zu nutzen. Dahinter steckt eine grundsätzliche Unsicherheit: 85% fühlen sich im praktischen Umgang mit KI noch nicht wohl.
Laut der Studie können Unternehmen aber die Nutzung fördern, indem sie ihre Mitarbeiter besser unterstützen. Dazu zählen Maßnahmen wie der Schutz ihrer persönlichen Daten (39%), Schulungen im Umgang mit KI-Tools (36%), verlässliche und faire KI-Empfehlungen (31%) und die Garantie, dass die Mitarbeiter keine negativen Konsequenzen zu befürchten haben, wenn KI-basierte Vorschläge möglicherweise gegen Richtlinien des Unternehmens verstoßen (29%).
Sorge vor Betrug und mangelnder Zuverlässigkeit
Während sich die Unternehmen der Vorteile der KI bewusst sind, sorgen sie sich gleichzeitig um einem Missbrauch der Technologie - zum Beispiel bei der Reisekostenabrechnung. Die Mehrheit der Travel Manager (66%) und der Reisenden aus der DACH-Region (51%) vermutet, dass KI bereits zum Fälschen von Belegen oder Ausgaben genutzt wird.
Einzelne geben sogar an, mit Sicherheit zu wissen, dass dies geschieht (6% der Reisenden und 8% Travel Manager). Die Medaille hat jedoch zwei Seiten: Denn KI kann auch dabei helfen, Fehler und Betrug effektiver aufzudecken. Sie gleicht Belege in einem Bruchteil der Zeit mit der Reisekostenabrechnung und individuellen Unternehmensrichtlinien ab und erkennt Betrugsmuster, die dem menschlichen Auge entgehen.
Zwei zentrale Aspekte für die Unternehmen
„Um das Potenzial von KI im Geschäftsreisemanagement zu nutzen, sollten die Unternehmen zwei zentrale Aspekte berücksichtigen: Sie müssen fortschrittliche KI-Lösungen implementieren und ihre Mitarbeitenden kontinuierlich über Einsatzmöglichkeiten und Risiken aufklären“, betont Ramona Gamm, Senior Product Marketing Managerin, MEE bei SAP Concur: „So entsteht ein Umfeld, in dem KI nicht nur effizient, sondern auch verantwortungsvoll eingesetzt wird.“
Die SAP-Concur-Studie wurde von Wakefield Research zwischen dem 30. April und 12. Mai 2025 unter 3.750 Geschäftsreisenden in 24 Märkten durchgeführt - darunter in den USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich, Benelux, Italien, Spanien, Australien, Naher Osten, Japan, Korea, Indien, Mexiko, Brasilien, Singapur, Malaysia und Südafrika. Weitere Informationen sowie alle Ergebnisse sind im globalen Whitepaper für Geschäftsreisende Wakefield-Report 2025: Globale Travel Studie - SAP Concur zu finden.