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A3M analysiert die Situation in den großen Krisengebieten

Ukraine, Russland, Israel und Libanon: Vier Länder, die derzeit reisetechnisch weitgehend isoliert sind. Doch sind Geschäftsreisen in diese Krisengebiete trotzdem noch möglich? Der Krisenfrühwarn- und Destinationsexperte A3M liefert eine Analyse.

|  Moskau (c) Wolfgang Tropf

Ukraine

In der Ukraine ist die Lage für Reisende eindeutig: Es besteht eine Reisewarnung durch das Außenministerium. Zudem gilt für österreichische Staatsbürger der Aufruf, das Land zu verlassen. Eine Reise in die Ukraine ist zudem - wenn überhaupt - nur auf dem Landweg von Polen möglich. Der Luftraum ist für die zivile Luftfahrt nämlich komplett gesperrt.

In den annektierten Gebieten im Osten der Ukraine ist die Lage noch einmal deutlich verschärft, da dort das Kriegsrecht gilt. Doch auch Kiew und andere größere Städte wie Lwiw und Odessa werden immer wieder beschossen. Reisetechnisch ist die Ukraine damit in der Tat eine Art No-Go-Area.

Russland

Etwas anders sieht es in Russland aus. Wenngleich die Nation vom Westen nahezu isoliert ist, sind Reisen zumindest technisch mit Visum möglich und nicht per se verboten. Allerdings ist es schwierig, dort hinzugelangen. Alle direkten Verbindungen ab der EU wurden eingestellt. So ist eine Fluganreise nur über Umsteige-Hubs wie Istanbul oder Dubai möglich - und aufgrund des knappen Angebots sind die Preise extrem hoch.

Ein Übergang an den Landgrenzen ist nur zwischen EU-Ländern und der russischen Exklave Kaliningrad möglich. Auch wenn Reisen technisch durchaus möglich sind, wird aber davon abgeraten. Willkürliche Verhaftungen sind möglich. Darüber hinaus ist auch der Alltag für Reisende aus dem Westen nicht unbedingt unkompliziert. So funktionieren in Russland zum Beispiel keine Kreditkarten von Visa, Mastercard und American Express.

Israel

Eine Reise nach Israel ist zwar möglich, das Außenministerium warnt aber davor und fordert österreichische Staatsbürger zudem auf, das Land zu verlassen. Die Gründe liegen auf der Hand. Seit dem 7. Oktober 2023 besteht in Israel bekanntermaßen eine hohe Terror-Gefahr. Und auch wenn der sogenannte "Iron Dome" den größten Teil der Raketen abfängt, ist Beschuss weit ins Land hinein leider an der Tagesordnung.

Das Linien-Flugangebot ist verknappt. Viele ausländische Airlines bedienen Tel Aviv derzeit nicht. Entsprechend gibt es weniger Verbindungen – mit den israelischen Airlines sowie vereinzelten weiteren Fluggesellschaften, die die Anreise zum Beispiel über Athen anbieten. Lufthansa fliegt mittlerweile auch wieder. Das Preisniveau ist derzeit allerdings meist sehr hoch – vor allem bei Nonstop-Verbindungen.

Libanon

Auch vor Reisen in das nördliche Nachbarland Libanon wird abgeraten. Die Flugverbindungen sind auch nach Beirut dezimiert. Zudem besteht eine hohe Terrorgefahr. Demonstrationen und Massen-Kundgebungen können schnell ein gefährliches Niveau erreichen, sodass auch Unbeteiligte schnell in unangenehme Situationen geraten können.

Myanmar

Vor dem Hintergrund der genannten Kriege wird ein Land oftmals übersehen. Im Februar 2021 hat das Militär die Macht im südostasiatischen Myanmar übernommen. Für Österreicher besteht nach wie vor eine Reisewarnung – und diejenigen, die sich im Land befinden, werden aufgefordert, Myanmar zu verlassen.

Es kommt immer wieder zu teils willkürlichen Verhaftungen. Die Reisen im Land sind eingeschränkt und es kann stets zu Kampfhandlungen zwischen Bevölkerung und Militär sowie zu Terroranschlägen kommen. Nicht zuletzt gibt es immer wieder Störungen bei Telefonleitungen und Internet-Verbindungen.

Haiti

Eine weitere No Go-Area wäre beispielsweise Haiti – wenngleich touristisch und wirtschaftlich nicht besonders relevant. Das Land gilt als das ärmste der westlichen Hemisphäre und rutscht immer mehr ins Chaos ab, sodass Banden weitgehend den Karibik-Staat regieren. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser wird immer prekärer – viele Menschen leiden unter Hunger. Ausländische Gäste sehen sich nicht nur mit diesen Problemen konfrontiert, sondern laufen auch Gefahr, ausgeraubt oder gar entführt zu werden. (red)





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