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Seifenfabrik in Graz feiert 20 Jahre als Veranstaltungszentrum

Die Seifenfabrik in Graz hat sich längst nicht nur als Instanz für Events und Veranstaltungen etabliert, sondern mit ihrer typischen Backsteinoptik auch als Fixpunkt im Stadtbild selbst. 2023 blickt die begehrte Location am Mur-Ufer auf 20 Jahre lebendige Geschichte zurück.

|  Veranstaltungszentrum Seifenfabrik am Ufer der Mur in Graz (c) Markus Kaiser

|  Das Team der Seifenfabrik mit Betreiber Dr. Christian Kovac (li.) und Betriebsleiterin Doris Weilguni (re.) (c) Hanschitz

|  Jubiläumsfeier zum 20. Geburtstag der Seifenfabrik (c) Hanschitz

|  Jubiläumsfeier zum 20. Geburtstag der Seifenfabrik (c) Hanschitz

|  Jubiläumsfeier zum 20. Geburtstag der Seifenfabrik (c) Hanschitz

Gefeiert wurde dieses Jubiläum kürzlich mit 300 geladenen Gästen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Kultur - angeführt von Dieter Hardt-Stremayr (Geschäftsführer Graz Tourismus), Dr. Günter Riegler (Kulturstadtrat Graz), Christoph Holzer (Geschäftsführer Spar Zentrale Stmk/Südbgld), Helmut Brolli (Geschäftsführer Textilservice Brolli), Dr. Klaus Schweighofer (Geschäftsführer Styria International GmbH) und Unternehmer Hannes Kartnig.

Magischer Standort mit Historie und Charakter

Die Poudrettefabrik wurde 1872 an der Mur erbaut. Von diesem Ensemble sind heute noch der 50 Meter hohe, quadratische Backsteinschlot, die Fachwerkhalle mit dem markanten Holzdachstuhl und die „Direktionsvilla“ direkt bei der Einfahrt erhalten. Die heute noch charakteristische, drei Stockwerke hohe Fassade im Jugendstil geht auf den Anbau durch den Architekten Paul Nussbaum im Jahre 1917 zurück.

Nach den bewegten Kriegsjahren wurde hier von 1948 bis 1998 in der Seifenfabrik der Lettner & Söhne KG wieder produziert, bevor nach Leerstand und kurzer Ideenfindung im Jahr 2002 mit der Entwicklung zum Veranstaltungszentrum begonnen wurde - unter maßgeblicher Führung von Dr. Christian Kovac und der Unternehmensgruppe Kovac mit dem Konzept von Doris Weilguni.

Das gesamte Erdgeschoss wurde auf rund 2.000 Quadratmetern als Veranstaltungsfläche revitalisiert, auf den Außenflächen entstanden 220 Parkplätze und Außenanlagen, die heute noch den natürlichen Charme des Geländes ausmachen. 2003 erfolgte pünktlich zum Jahr als Kulturhauptstadt Europas - und schon im ersten Jahr konnten 80 Veranstaltungstage mit insgesamt 30.000 Teilnehmern verzeichnet werden.

Am Anfang stand eine komplett leere Location

Der Erfolg des ersten Jahres gab den Anstoß für mehrere Renovierungen und Erweiterungen während der kommenden Jahre. So kam es 2004 zum Ausbau des ersten Obergeschoßes mit zwei Seminarräumen auf 250 Quadratmetern, um den Bedarf an „kleineren“ Flächen abzudecken. 2007 folgte die Sanierung des Hallenkomplexes an der Ost-Seite des Areals und 2015 der Anschluss der Seifenfabrik an das Glasfasernetz.

Das Hosting der Events übernahm von Anfang an Betriebsleiterin Doris Weilguni mit viel Herz und Professionalität - gerade in der Anfangszeit, die so manche Überraschung mit sich brachte: „Es wurde eine komplett leere Location übergeben - so leer, dass nicht einmal ein Stromkabel im Haus war. Im ersten Betriebsjahr waren wir noch regelmäßig zu Gast in Baumärkten, um Schrauben, Kabel, Werkzeug und Ähnliches zu besorgen. Zum Glück ist das Haus mittlerweile absolut top ausgestattet“, so Weilguni.

Größere Challenges für das Veranstaltungszentrum, das seit Betriebsbeginn ohne öffentliche Förderungen agiert, waren natürlich die Wirtschaftskrisen in den zwei Jahrzehnten des Bestands. Einen gravierenden Einschnitt brachte bereits 2008 die Krise, die sich nach der Lehman-Pleite auf die gesamte Weltwirtschaft ausdehnte, mit sich.

20 Jahre ohne Förderungen der öffentlichen Hand

Nach der Baustelle des Mur-Kraftwerks von 2017 bis 2019 – zwei Jahre lang direkt an der Mur und rund um die Seifenfabrik – waren das aber allesamt Kleinigkeiten im Vergleich zu dem Einschnitt, den die Covid-19-Pandemie auslöste. In dieser Lage eine Location zu betreiben, wenn schon das Zusammenkommen und Sich-Treffen verboten ist, gestaltete sich schier unmöglich - und das Überleben als Betrieb war nur aufgrund der staatlichen Hilfen möglich.

So konnte das Projekt „Seifenfabrik Veranstaltungszentrum“ aber auch aus dieser Phase gestärkt hervorgehen: „20 Jahre ohne Abgangsdeckungen durch Förderungen der öffentlichen Hand als privates Unternehmen zu stemmen, hat den Ehrgeiz umso mehr geweckt und den Willen, das Vorhaben auch erfolgreich zu machen“, beteuert Seifenfabrik-Betreiber Dr. Christian Kovac mit Stolz.

Dass er dabei auf den Mitbewerb mit einer Reihe von anderen Veranstaltungsstätten verweist, die über Kultur- und sonstige Fördermittel verfügen, ist verständlich: "Zumal die Idee, aus der Industrieruine eine Eventlocation zu machen, von den damals alteingesessenen Betreibern nur milde belächelt wurde", erinnert sich Kovac.

Neuer Veranstaltungsgarten direkt am Mur-Ufer

Seit 2018 ist die Seifenfabrik Ökoprofit-zertifiziert. Neben den „Basics“ - wie dem Trennen von Abfällen - stellt dabei der ressourcenschonende Umgang mit Rohstoffen seit jeher eines der größten Anliegen dar. In Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Partnern - bei der Veranstaltungstechnik mit der am Areal beheimateten 4Events GmbH und bei der Kulinarik mit regionalen Zutaten des Caterers „Der Ederer“ aus Weiz - handelt das Team stets verantwortungsbewusst.

Das Zukunftsprojekt schlechthin war wohl die Schaffung des Veranstaltungsgartens direkt am offenen Mur-Ufer. Durch die Investition konnte ein zusätzlicher, äußerst attraktiver Platz für Meetings und Events direkt am Wasser geschaffen werden - eine Maßnahme, die bei jeder Art von Feierlichkeiten begeistert aufgenommen wird. Seit 2022 steht dabei sogar ein eigenes Elektro-Boot bereit.

Seifenfabrik als Top-Schauplatz für Events

Für die Zukunft sieht das privat geführte Veranstaltungszentrum Seifenfabrik noch Potenzial im vermehrten Entwickeln von Eigen-Veranstaltungen im Messe- und Conventionbereich. Ein weiteres Ziel ist es, die Verkehrsanbindung an die Energiewende anzupassen und die Verknüpfung mit dem öffentlichen Verkehr zu verbessern. Ein neuer Abstellplatz für rund 60 Fahrräder setzt 2023 ein deutliches Zeichen.

Dass sich die Seifenfabrik zu einem Garanten für perfekt organisierte Veranstaltungen in Graz entwickelt hat, belegen nicht zuletzt die aktuellen Zahlen mit 225 Veranstaltungstagen pro Jahr und rund 80.000 Besuchern. Und noch immer hat das Original am Ufer der Mur kein Ziegelstückchen an Strahlkraft und lebendiger Atmosphäre verloren ... (red)

Veranstaltungszentrum Seifenfabrik auf einen Blick:

  • 13 Tagungen und Kongresse
  • 16 Messen, Märkte und Festivals 
  • 4 Pop-up-Stores
  • zig Firmenjubiläen, Mitarbeiter- und Kundenevents, Präsentationen, Sommerfeste, Weihnachtsfeiern, private Feiern und Hochzeiten
  • 4.000 Quadratmeter verfügbare Veranstaltungsfläche indoor und outdoor
  • 225 Veranstaltungstage pro Jahr
  • 80.000 Besucher pro Jahr




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