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Meeting-Metropole Wien: Spannende Details zur Tagungsbilanz 2022

Über die durchwegs erfreuliche Wiener Tagungsbilanz 2022 hat tma-online hier bereits ausführlich berichtet. Angesichts der Fülle an Zahlen blieben dabei allerdings viele interessante Details auf der Strecke. Diese wollen wir nun gebündelt nachreichen.

|  Foto: Wien Tourismus / Gregor Hofbauer

Wien stärkt Position als Medizin-Hub

Wien galt schon vor der Pandemie als Hub für medizinische Kongresse. Nach den Einbrüchen 2020 und 2021 meldeten sich diese 2022 gleich mit einem Rekord zurück: Veranstaltungen aus dem Bereich der Humanmedizin generierten mit dem (bisher höchsten) Anteil von 45% den Großteil der Nächtigungen, die durch Kongresse zustande kamen. 

Mit Respektabstand folgen dahinter die Disziplinen Wirtschaft/Politik (15%), Natur- und Geisteswissenschaften (je 9%) und Kongresse der Vereinten Nationen (9%). Letzte sorgten vor allem in den Krisenjahren für Stabilität und waren 2021 für die meisten Kongressnächtigungen verantwortlich.

Bleibender Effekt für die Bevölkerung

Der Begriff „Legacy“ beschreibt das Anliegen internationaler Fachgesellschaften, etwas Bleibendes in der Destination zu hinterlassen. Veranstaltungen dienen nicht mehr ausschließlich dazu, Fachkreise zu informieren – auch die lokale Öffentlichkeit, Wirtschaft und Wissenschaft sollen als Zielgruppen profitieren.

„Wien ist im Bereich der Humanmedizin stark. Hier versuchen wir derzeit beispielsweise, Verbindungen zwischen internationalen Fachgesellschaften, die am Standort noch nicht vernetzt sind, und dem Gesundheits- und Bildungssystem der Stadt zu schaffen“, berichtet Tourismusdirektor Norbert Kettner.

So erarbeitet das Vienna Convention Bureau gerade im Rahmen eines Pilotprojekts mit der „European Association for the Study of the Liver“, die im Juni in Wien tagen wird, und der Stadt Wien ein „Health Literacy“-Konzept, das unter anderem die Gesundheitskompetenz von Schülern stärken soll.

Wiener schätzen die Meeting-Industrie

Was der Stadt viel Wertschöpfung und zahlreiche Arbeitsplätze bringt, wird von der Bevölkerung geschätzt: Im Zuge der regelmäßigen, repräsentativen Befragung der Wiener zu deren Tourismusakzeptanz wollte Wien Tourismus auch wissen, wie die Menschen über die Kongresse in der Stadt denken.

Das Ergebnis: 90% stehen dem Tourismus in der Stadt positiv gegenüber - und 72% anerkennen auch die Bedeutung von Kongressen und Messen für die Stadt. 56% der Befragten finden außerdem, dass die Stärkung Wiens als Meeting-Metropole ein Ziel ist, dem sich der Wien Tourismus in den kommenden Jahren weiter widmen soll.

Hybride Meetings sind nur ein Verstärker

Welche Rolle spielen hybride Meetings nach der Pandemie? „Sie vergrößern die Reichweite einer Tagung, stellen allerdings auch einen nicht zu unterschätzenden Kostenfaktor dar. In die Tiefe gehende Interaktion wird weiterhin Face-to-Face stattfinden“, ist Christian Woronka überzeugt.

Kurze Info-Meetings würden künftig wohl zu einem Gutteil digital bleiben. Wo Networking, die Teilnahme gesamter Branchen oder begleitende Ausstellungen Bestandteile von Meetings sind, stoße die digitale Welt aber an ihre Grenzen, so Woronka: „Der Trend geht zurück zu physischen Veranstaltungen, bei denen digitale Komponenten als Erweiterung betrachtet werden“, so Woronka.

Renaissance des „Bleisure Travel“

Die durchschnittliche Dauer internationaler Kongresse erhöhte sich in Wien im Vorjahr auf 3,1 Tage - nach 2,9 Tagen im Jahr 2019. „Parallel dazu erkennen wir deutliches Interesse beim Publikum, seinen Aufenthalt für private Zwecke zu verlängern“, berichtet Tourismusdirektor Norbert Kettner.

Waren die Jahre vor der Pandemie von einer Straffung der Aufenthaltsdauer geprägt, so ist nun „Bleisure Travel“ das Gebot der Stunde. „Persönliche Begegnungen und Live-Erlebnisse vor Ort haben nach den Jahren der Pandemie besonderen Wert gewonnen. Man nutzt den Geschäftsaufenthalt, um sich stärker auf die Destination einzulassen und sie zu genießen“, so Kettner.

Neue Locations erweitern Portfolio

Die MICE-Bilanz 2022 zeigt, dass das Vertrauen in den Standort Wien und seine erstklassige Tagungsinfrastruktur ungebrochen ist. Damit sich das nicht ändert, braucht es allerdings laufend umfangreiche Investitionen in die Erneuerung bestehender und die Errichtung neuer Meeting-Locations. Aber auch hier kann Wien optimistisch in die Zukunft blicken.

Bereits 2022 gab es mit der Eventlocation "Ariana" in der Seestadt Aspern, der "Weitsicht Cobenzl" im Biosphärenpark Wienerwald und der "Heidi Horten Collection" spannende Neueröffnungen. 2023 kommt mit dem als "House of Strauss" neu eröffnenden Casino Zögernitz noch eine weitere Top-Location dazu - und auch das Wien Museum wird nach der Wiedereröffnung im Jahr 2024 für Meetings und Begleitveranstaltungen zur Verfügung stehen.

Mehr als 200 laufende Bewerbungen

Derzeit laufen im Vienna Convention Bureau weltweit mehr als 200 Bewerbungen für verschiedenste Kongresse und Firmenveranstaltungen. Die Kommunikationsaktivitäten der Meeting Destination Vienna konzentrieren sich dabei 2023 hauptsächlich auf die USA, Großbritannien, Belgien, Deutschland und die Schweiz.

Fachmedien-Kooperationen, eine Pressereise mit US-Fachmedien und in Summe mehr als 30 internationale Sales-Aktivitäten, Workshops und Kunden-Events werden von der Teilnahme an den wichtigsten Branchenveranstaltungen und Messen ergänzt - beispielsweise der IMEX in Frankfurt und Las Vegas, der „The Meetings Show“ in London oder der „ibtm“ in Barcelona. (red)





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