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ABTA-Tagung: Resumee zu „SAF“-Treibstoffen

Während der zweitägigen Jahrestagung der Austrian Business Travel Association (ABTA) im „Jaz in the City Vienna“-Hotel wurden unter dem Motto „Geschäftsreisen 2022 - Alles bleibt anders“ viele spannende Themen aufgegriffen, unter anderem referierte Guido Hackl, Country Manager Air France-KLM Austria, Czech Republic & Slovakia, über Sustainable Flights.

Die AirFrance-KLM Gruppe setzt bekanntlich auf nachhaltige „SAF“-Treibstoffe und befindet sich auf intensiver Suche nach Entwicklungspartnern in Österreich.

"Flugzeuge werden auch in 30 Jahren noch Treibhausgase erzeugen. Das ist eine Tatsache. Wir können nicht ´Zero´ werden, aber wir können versuchen, es besser zu machen. Ein Weg dorthin ist der vermehrte Einsatz von Sustainable Aviation Fuel (SAF)“, erklärte Air France/KLM-ManagerGuido Hackl Montagabend in seinem Vortrag.

SAF kostet das 2- bis 3-fache mehr 

Dabei gehe es keinesfalls um „Greenwashing“, sondern um eine realistische Strategie. 2019 emittierten die Flugzeuge der AF-KLM Group, verglichen mit 2005, pro Passagier Km um 30 Prozent weniger CO2. Bis 2050 soll der Ausstoß um 50 Prozent sinken. Die CO2-Emissionen am Boden sollen bis dahin überhaupt auf Null zurückgeschraubt werden. SAF erlaubt bei den CO2-Emissionen eine Einsparung bis zu 75 Prozent. Zum Unterschied von fossilen Treibstoffen, bei deren Einsatz es sich um einen „finalen Prozess“ handelt, ist der Einsatz von SAF Teil eines nachhaltigen „Kreislauf-Prozesses“, erläuterte Hackl. Das Problem dabei: SAF kostet zwei- bis dreimal soviel wie herkömmlicher Treibstoff. „Und“, wie Hackl bedauernd hervorhob, „SAF gibt es noch gar nicht - zumindest nicht in größeren Mengen“.

Von 300 Millionen Tonnen Jet Fuel im kommerziellen Weltluftverkehr beträgt der Anteil von SAF derzeit gerade mal 0,1 Prozent. AirFrance-KLM forscht und arbeitet seit 2008 intensiv in diesem Bereich. In den Niederlanden errichtet die Gruppe derzeit ein Werk zur Herstellung des nachhaltigen Treibstoffs. Dieses wird ab 2023 rund 100.000 t produzieren, wovon KLM 80 Prozent erhält. Dann wird 8 Prozent des Verbrauchs von KLM „geSAFt“ sein, wie Hackl formulierte. Das Unternehmen möchte die Nachfrage nach und die Anwendung von SAF europaweit stimulieren und hat großes Interesse daran, Partner bei der Entwicklung zu finden.

„Wir möchten nachhaltigkeits-orientierte österreichische Firmen für eine Zusammenarbeit gewinnen. Je mehr wir sind, desto mehr Druck können wir ausüben. So können wir einen wichtigen Beitrag zur CO2-Vermeidung liefern“, betonte der im Airline-Business erfahrene Referent.

Es braucht neue Flugzeuge

Vorerst werde es hauptsächlich gemischte Anwendungen geben. Aber der Anteil des Sustainable Aviation Fuel werde kontinuierlich steigen, gab sich Hackl überzeugt und lud die Anwesenden kurzerhand zu Gesprächen über mögliche SAF-Verträge ein. In Österreich wurde bisher noch kein Vertrag abgeschlossen. Neben „SAF“ setzt AirFrance-KLM bei der Verbesserung der Umweltsituation auf eine anhaltende Flottenmodernisierung. Diese läuft unter dem Stichwort „electric aircraft innovation“ und führt zu einer durchschnittlichen Reduktion des Kerosin-Einsatzes um 25 Prozent. Ohne neue Flugzeuge sei eine Kerosineinsparung realistischerweise nicht zu machen. Als dritten Punkt nannte Hackl "operational measures", die ebenfalls dazu beitragen, Kerosin einzusparen. (red / Elisabeth Zöckl)

„Wenn man alles optimiert, kann man bei den betrieblichen Maßnahmen bis zu 18 Prozent einsparen“.




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