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Zukunft der Geschäftsreise: BTU-Geschäftsführer Dr. Georg Nader im Interview

Im März dieses Jahres hat BTU die Sparte Business Travel des Verkehrsbüros übernommen und damit viele Beobachter überrascht. tma sprach darüber mit BTU-Geschäftsführer Dr. Georg Nader am Rande des ÖRV-Kongresses in Linz.

Welche Überlegungen stehen hinter der Übernahme? Wie wird sich BTU künftig aufstellen? Wie spielen Mensch und Technologie zusammen? Und welche Veränderungen im Produkt stehen an? Die und viele weitere Fragen hat tma Dr. Georg Nader gestellt. Das komplette Interview ist in der aktuellen Print-Ausgabe des tma nachzulesen. Einen Ausschnitt finden Sie hier:

Welche Überlegungen stehen hinter der Übernahme der Geschäftsreisen-Sparte des Verkehrsbüros?

Georg Nader: Das war eine Chance, BTU nachhaltig als erfolgreichen, gesamtösterreichischen Player im Markt zu positionieren, als ein Gegenmodell zu OTAs und Start Ups wie TravelPerk und Tripactions. Wir glauben, dass man mit persönlichem Service mehr Erfolg hat als mit reiner Technik. Ich sehe den Kauf als Investition in die Zukunft. Wir werden ein menschliches Gesicht mit einer starken Technologie dahinter haben. Dafür investieren wir künftig Millionen.

Warum gerade jetzt? Ist es nicht schwer, so einen Deal nach zwei Jahren Pandemie zu stemmen?

Georg Nader: Das war der beste Zeitpunkt, da die Bereitschaft bei allen Beteiligten hoch war, jetzt neu durchzustarten. Auch für unseren Eigentümer war es ein guter Zeitpunkt. Vor zwei Jahren wäre wahrscheinlich weder die Bereitschaft noch die preisliche Attraktivität gegeben gewesen.

Wie entwickelt sich das Geschäft aktuell?

Georg Nader: Im ersten Quartal freuen wir uns über ein gutes Ergebnis, das leicht über Plan liegt. Das liegt auch daran, dass sich die Pandemie-Situation wesentlich gebessert hat. Wir merken den Ukraine-Konflikt, spüren ihn aber aktuell kaum in unseren Zahlen.

Nach der Integration kommt die Transformation

Im weiteren Interview sprach Dr. Georg Nader außerdem über den branchenweiten Personalmangel, der auch vor BTU nicht Halt macht, sowie über neue Investitionen in die Technologie: "Wir suchen händeringend neue Mitarbeiter. Letztes Jahr haben wir uns von einigen Wenigen verabschiedet, die Schlüsselkräfte konnten wir aber alle behalten".

Nach der Integration komme die Transformation, so Nader: "Wir hoffen, dass wir dafür die besten Leute und auch genügend haben werden. Bei der Transformation wird stark in die Technologie investiert, um die Mitarbeiter effizienter arbeiten zu lassen. Steigende Komplexität bei Angebot und Nachfrage ist ein Trend, dazu braucht es Technologie."

Das „new normal“ ist 85 Prozent des alten Markts

Auf die Frage, wie sich die Geschäftsreisen künftig entwickeln werden, sagte Nader: "Da muss man zwei Dinge unterscheiden. Die Großwetterlage - da glaube ich an das „new normal“. Es gibt den Nachholbedarf bei Geschäftsreisen, aber künftig auch digitale Meetings. Das „new normal“ ist 85% des alten Markts. Mein persönliches Ziel ist es, über diese Latte zu kommen. Das können wir schon 2023/24 schaffen. Aber wir können auch nicht gegen den Wind Klavier spielen."

tma fragte im Interview auch nach den aktuellen Trends bei den Geschäftsreisen. Der BTU-Geschäftsführer verwies dabei auf mehrere Perspektiven: "Die Zielgruppen der Reisenden und der Ansprechpartner in den Unternehmen erweitern und verändern sich. Früher waren Geschäftsreisen nur ein Thema für das Travel Management. Jetzt sind auch Finance, Human Ressources und Umweltverantwortliche eingebunden".

Die Unternehmen schauen wieder vermehrt aufs Geld

Da sei es wichtig, ein klares Angebot für alle Interessen zu haben, so Nader: "Das wird in Zukunft noch stärker in diese Richtung gehen. Auch mehr Reporting wird gefragt sein. Die „duty of care“ hat durch die Pandemie an Bedeutung gewonnen. Das wollen wir multi-channel-fähig machen. Zudem sehe ich eine Renaissance der Reiserichtlinien. Die Unternehmen schauen wieder vermehrt aufs Geld".

Ein weiterer Trend sei „new work“: Das bedeute: Was für die Mitarbeiter das Beste ist, ist auch für uns das Beste. "Dafür braucht es one to one-Angebote. Das klassische Business-Hotel ist nicht mehr ein Muss. Alles - von Airbnb bis zum Boutique-Hotel - ist gefragt. Es gibt kein „one size fits all“-Produkt", betonte Nader. Mehr lesen Sie in der aktuellen Print-Ausgabe des tma. (red) 





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