ÖHV-Präsidentschaft: Walter Veit folgt auf Michaela Reitterer
Nach dem Maximum von drei Funktionsperioden verabschiedete sich Michaela Reitterer bei der 54. Generalversammlung der Österreichischen Hoteliervereinigung am 17. Jänner in Wien als ÖHV-Präsidentin.
Ihr folgt Walter Veit (63), Inhaber des 4-Sterne-Superior-Hotel & Zirbenspa Enzian sowie der Mankei Alm in Obertauern. Zudem engagiert sich Veit (bis auf eine dreijährige Unterbrechung während seiner Zeit als Aufsichtsratsvorsitzender der Hogast, einer von der ÖHV gegründeten Einkaufsgenossenschaft mit zuletzt 1,3 Mrd. EUR Jahresumsatz) seit 2004 ehrenamtlich in der ÖHV, zuletzt als Landesvorsitzender in Salzburg und Vizepräsident.
Fokus auf das Krisenmanagement
Oberste Priorität hat für den neu gewählten Branchensprecher die Bewältigung von Pandemie und Wirtschaftskrise: „Nichts ist dringender.“ Der viele Milliarden Euro schwere wirtschaftliche Schaden durch die Krise konzentriere sich stark auf den Tourismus. „Wir sehen die Bemühungen der Politik. Ohne Entschädigungen gäbe es die Hotellerie heute wohl nicht mehr. Doch vieles bleibt auf der Strecke, dauert extrem lang, ist praxisfremd und überkomplex“, so Veit. Das beginne bei den Verordnungen und gehe bis hin zur Abwicklung von Entschädigungen. „Kommt die Liquidität erst in den Unternehmen an, wenn der Antragsteller in Konkurs geht, ist es zu spät“, fordert er von der Politik mehr Abstimmung mit der Praxis. Das würde die Prozesse beschleunigen, den Aufwand verringern. „Dass uns die Infektionszahlen nach Silvester um die Ohren fliegen, wenn wir die Gäste um 22 Uhr aus dem kontrollierten Umfeld bei professionellen Gastgebern hinauskomplimentieren, war von Anfang an klar. Da hätten viele Infektionen vermieden werden können“, nennt Veit ein aktuelles Beispiel. Die Folgen der Fehleinschätzung trage zum wiederholten Mal der Tourismus: „Die Infektionszahlen steigen ins Endlose, die Hotels sind beinahe leer. Wenn der Bund bei den Förderungen nicht nachjustiert, gibt es ein unschönes Erwachen. Es gibt bessere Zeiten, um in Ministerien Hunderttausende Emails sichten und ordnen zu lassen. Jetzt heißt es Menschenleben und Arbeitsplätze retten“, fordert Veit, Dringendes und Wichtiges rasch richtig zu ordnen.
Erfahren, engagiert, ehrenamtlich
Der neugewählte ÖHV-Präsident tritt mit einem Team aus erfahrenen Hoteliers und BranchenvertreterInnen an. Als VizepräsidentInnen unterstützen ihn Heike Ladurner-Strolz (Hotel Zimba, Schruns), Sophie Schick (Boutique-Hotel Hauser, Wels), Klaus Hofmann (St. Martins Therme & Lodge, Frauenkirchen) und Alexander Ipp (IPP Hotels, Wien), dazu die Landesvorsitzenden Barbara Winkler (Kaiserlodge, Scheffau), Gernot Deutsch (Heiltherme Bad Waltersdorf), Hubert Koller (KOLLERs, Seeboden) und Hannes Scheiblauer (RelaxResort Kothmühle, Neuhofen a. d. Ybbs). Finanzreferent Manfred Furtner (Wiesenhof, Pertisau) komplettiert das Team. „Dass die KollegInnen in dieser schwierigen und aufwändigen Zeit neben dem Brotberuf ihre Erfahrung in Branchenbelangen ehrenamtlich in die Interessenvertretung einbringen, ehrt sie und ist für die ÖHV und ihre Mitglieder ein echter Gewinn“, so Veit. Das ÖHV-Büro in Wien führt weiter Generalsekretär Dr. Markus Gratzer. (red)