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Geschäftsreisen im Aufwind: Sieben Trends im Business Travel

Nach knapp zwei Jahren Pandemie und einem unerwartet guten Reisesommer im privaten Sektor ziehen nun auch die Geschäftsreisen deutlich an. Mehr und mehr Länder lockern die Einreisebedingungen und auch der Wunsch, Geschäftspartner wieder persönlich zu treffen, nimmt zu.

Mit einem höheren Aufkommen an geschäftlichen Reisen können Airlines und Hotels wieder auf das zweite Standbein „Business Travel“ setzen. Doch wie hat die Pandemie die Branche verändert? Welche Entwicklungen zeichnen sich generell bei den Geschäftsreisen ab? Die ERGO Reiseversicherung hat sieben aktuelle Trends zusammengestellt.

Trend 1: Mehr Sicherheit durch höhere Buchungsklassen

Die erste Veränderung lässt sich bei den großzügigeren Vorgaben für Geschäftsreisen beobachten: Dem erhöhten Bedürfnis nach Sicherheit - zum Beispiel ausreichend Abstand zu anderen Passagieren - wird trotz höherer Kosten Rechnung getragen.

Viele Unternehmen erlauben in ihren Reiserichtlinien nun höhere Buchungsklassen - etwa die Business Class im Flugzeug oder die 1. Klasse im Zug. Wo es früher noch strenge Regelungen gab, zeigen sich Arbeitgeber aktuell großzügig. Ebenso werden verstärkt Direktverbindungen gebucht, um Umsteigen und damit weitere Kontakte zu vermeiden.

Viele - doch längst nicht alle - Arbeitgeber sind sich bewusst, dass sie aufgrund ihrer Fürsorgepflicht für das gesundheitliche Wohlergehen ihrer Mitarbeiter verantwortlich sind und einen ausreichenden Schutz gegen Krankheit und Unfälle auf Geschäftsreisen sicherstellen müssen.

Trend 2: Mehr Zug und mehr Auto auf Geschäftsreisen

Der Wechsel beim bevorzugten Verkehrsmittel, der sich bei den privaten Reisen abzeichnet, zeigt sich auch bei den Geschäftsreisen. Den zahlreichen internationalen Flugreisen der Vergangenheit steht aktuell eine Zunahme der vergleichsweise unkomplizierten Inlandsreisen gegenüber.

In einer nicht repräsentativen Umfrage der ERGO Reiseversicherung auf LinkedIn gaben 45% an, Dienstreisen innerhalb von Deutschland derzeit bevorzugt mit dem eigenen Auto durchzuführen. Das Infektionsrisiko ist hier am geringsten. Den zweiten Platz belegen Reisen mit der Bahn, für die sich 38% der Befragten entscheiden. Nur 13% ziehen Inlandsflüge vor, während 4% den Mietwagen wählen.

Trend 3: Bleisure - Business-Trip mit privatem Urlaub

Dieser Trend nahm seinen Anfang bereits vor der Pandemie: Immer häufiger möchten die Arbeitnehmer das Berufliche mit dem Privaten verbinden und Urlaubstage oder ein Wochenende an die Geschäftsreise anhängen. Wer beruflich an schönen Orten unterwegs ist, möchte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, dort mehr als nur den Konferenzraum zu sehen.

Auch die Kombination von Business Trips mit Remote Work kommt immer häufiger vor. Dabei wird die Reise teilweise für Termine mit Kunden oder Geschäftspartnern genutzt, teilweise wird aus dem Fern-Office vor Ort gearbeitet - Coworking-Spaces machen es möglich.

Sie bieten Arbeitnehmern von jedem Ort der Welt optimale Arbeitsbedingungen, wie eine schnelle Internetverbindung, voll ausgestattete Arbeitsplätze und Meetingräume. In den meisten größeren Städten finden Geschäftsreisende gleich mehrere Anbieter der kurzfristig anmietbaren Büroräume.

Trend 4: Nachhaltigkeit rückt stärker in den Fokus

Durch die massiven Umweltdiskussionen in Politik und Gesellschaft rücken ökologische Aspekte auch bei Geschäftsreisen stärker in den Vordergrund. Viele große Konzerne haben sich bereits strenge Auflagen zum jährlichen CO2-Ausstoß für das gesamte Unternehmen auferlegt. Dieses Budget umfasst entsprechend auch die Business Trips für das gesamte Jahr.

Daher werden vermehrt Bahnreisen gebucht, um die schlechte Ökobilanz von Flügen zu umgehen, oder Reisen so geplant, dass sich mehrere Termine miteinander verbinden lassen. Laut einer aktuellen Studie gaben 77% der Befragten an, Geschäftsreisen zukünftig verstärkt unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit planen zu wollen.

Trend 5: WLAN an Bord wird zum Standard

Kein ganz neuer Trend, doch ständig im Wachstum begriffen, ist die Internetnutzung während der Reise. Gab es Ende 2016 noch bei 39 der 57 größten europäischen Fluggesellschaften kein Internet-Angebot an Bord, handelt es sich dabei mittlerweile um einen Standard, den insbesondere Businessreisende erwarten.

Die Airlines rüsten gegen den Wettbewerber Bahn auf, um das Argument der deutlich geringeren produktiv nutzbaren Arbeitszeit bei Kurzstreckenflügen zu entkräften. Bahnreisende konnten die längere Reisezeit bisher durch die Möglichkeit, dank Internet auch während der Reise zu arbeiten, ausgleichen.

Trend 6: Der Dresscode wird casual

Auch die Optik der Geschäftsreisenden wandelt sich: Der Trend geht deutlich hin zu einem legereren Dresscode auf beruflichen Trips. Analog zur Arbeit im Büro, wird auch bei Kundenterminen immer weniger Wert auf eine strenge Kleiderordnung gelegt.

Selbst in eher konservativen Umfeldern ist die Krawatte kein Muss mehr und der Anzug kann mit einem schicken Paar Sneakers kombiniert werden. Auch Jeans und Vollbart sind nur noch selten No-Gos.

Trend 7: Virtuell versus Live-Meeting

Aus Sicht der Reisebüros und Business-Hotels eine wenig erfreuliche Erkenntnis: Insgesamt liegen berufliche Reisen weiterhin auf einem niedrigeren Niveau als vor der Pandemie. Trotz der allmählichen Erholung des Tourismussektors erwarten Experten, dass Geschäftsreisen zukünftig nur sehr selektiv stattfinden werden.

Zoom, Teams & Co haben den Unternehmen während der Pandemie gezeigt, dass nicht jeder Business Trip wirklich notwendig ist. Dass viele Dienstreisen auch künftig durch virtuelle Konferenzen ersetzt werden, zeigt eine Studie des Verband Deutsches Reisemanagement (VDR), die das Erreichen des Niveaus von 2019 ausschließt. (red)





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