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VDR-Analyse: Deutschland erwartet weniger Geschäftsreisen

Die Mehrheit der deutschen Unternehmen erwartet für die Zukunft einen Rückgang bei den Geschäftsreisen. Der Blick zurück ins Jahr 2020 zeigt, wie schwer die Dienstleister von der Pandemie getroffen wurden.

Der Mehrwert einer Geschäftsreise werde in Zukunft noch stärker geprüft werden, resümiert der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) in seiner neuesten Geschäftsreiseanalyse. Eine dauerhafte Reduktion der Geschäftsreisetätigkeit erwarten demnach 80% der größeren Unternehmen, 72% der KMU und 81% der Interviewten aus dem öffentlichen Sektor.

Schub für Digitalisierung und neue Arbeitswelten

Im Mobilitätsmanagement kristallisieren sich zwei Bereiche heraus, die sicherlich auch helfen werden, eine nächste Pandemie noch besser zu bewältigen: 96% der Unternehmen sehen die digitale Prozessoptimierung gestärkt, die allerdings auch schon vor der Covid-19-Pandemie an Bedeutung gewonnen hatte.

94% stimmen der Aussage zu, dass Hygienekonzepte auf Reisen weiterhin von Bedeutung sein werden. 84% der Geschäftsreiseverantwortlichen werden das Arbeiten von überall (also verstärkt auch aus dem Homeoffice) mit in ihre Planungen einbeziehen - und 48% von ihnen werden auch mehr Beratung von Dienstleistern benötigen.

Nachhaltigkeit wird zum Wettbewerbsfaktor

Mehr als 90% der Travel Manager in den Unternehmen und 97% im öffentlichen Sektor geben an, dass sich Nachhaltigkeit bei der Wahl von Leistungsträgern teilweise oder stark zu einem Wettbewerbsfaktor entwickeln wird. Den größten Sinneswandel gab es dabei im Mittelstand: Hatten im Jahr 2020 noch 55% der KMU diese Frage verneint, so sind es nun nur noch 9%.

Gleichzeitig setzen sich auch wesentlich mehr deutsche Unternehmen aktiv für die Nachhaltigkeit im Geschäftsreisebereich ein als noch vor einem Jahr: Im Mittelstand planen 73% konkrete Maßnahmen für eine bessere CO2-Bilanz oder setzen sie bereits um. Bei den größeren Unternehmen sind es sogar 85%.

Pandemie trifft Branche mit voller Wucht

Laut der VDR-Geschäftsreiseanalyse ließ die Covid-19-Pandemie die Ausgaben deutscher Unternehmen und öffentlicher Institutionen für Geschäftsreisen auf ein historisches Tief sinken: Im Vergleich zu 2019 reduzierten sich die Ausgaben im Jahr 2020 um 81,7% und erreichten mit 10,1 Milliarden Euro den niedrigsten Stand seit Beginn der Datenerhebung vor 19 Jahren.

Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 32,7 Millionen deutsche Geschäftsreisen (-83%) und 3,3 Millionen Geschäftsreisende (-75%). Etwa vier Fünftel der Umsätze, die Geschäftsreisende sonst im Gastgewerbe und im Transportwesen generieren, brachen im Jahr 2020 weg. Komplett auf Geschäftsreisen verzichteten 28,6% der Firmen aus dem Mittelstand und 24,2% der Organisationen im öffentlichen Sektor.

„Die Ergebnisse zeigen, mit welcher Wucht die Pandemie die Unternehmen und Anbieter aus der Geschäftsreisebranche getroffen hat. Die Analyse belegt zudem, welche Bedeutung Geschäftsreisen für den Wirtschaftsstandort Deutschland besitzen. In den Jahren vor der Pandemie haben sie einen stetig steigenden Beitrag zur regionalen Wertschöpfung geleistet. Diese Umsätze sind im Corona-Jahr fast komplett weggebrochen“, betont VDR-Vizepräsidentin Inge Pirner. (red) 





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