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Corona trifft die Kongress- und Tagungsbranche mitten ins Herz

Die erste virtuelle Convention4u am 7. Juli 2020 stand ganz im Zeichen der Corona-Krise und ihrer Folgen für die österreichische Kongress- und Tagungsindustrie. Das Motto der 11. Jahrestagung des Austrian Convention Bureau (ACB) lautete daher auch „So gestalten wir unsere Zukunft“.

Durch das Veranstaltungsverbot als Folge der Corona-Pandemie fanden von Anfang März bis Ende Mai 2020 praktisch keine Live-Veranstaltungen statt. Zum Vergleich: 2019 wurden in diesem Zeitraum österreichweit 7.200 Veranstaltungen erfasst, was rund 30% des Jahresgeschäfts entspricht.

Das Austrian Convention Bureau initiierte mehrere Befragungen zur aktuellen Situation. So ergab eine Umfrage bei 126 Tagungsbetrieben, dass allein bei diesen im Zeitraum von Mai bis Juni 2020 Umsatzverluste in der Höhe von mindestens 100 Millionen Euro entstanden sind - Ausfälle, die auch in den nächsten Monaten nicht kompensiert werden können.

Kaum neue Buchungen

„Ebenso wie die Reisebüros, Messe- und Eventbranche zählt die Tagungsbranche zu jenen, die es derzeit am härtesten trifft, denn sie musste als eine der ersten schließen und wird noch für das verbleibende Jahr in ihrer Handlungsfähigkeit stark eingeschränkt sein“, betonte ACB-Präsident Gerhard Stübe im Rahmen des "Convention Talks" der Convention4u.

„Für abgesagte Veranstaltungen wurde versucht, Ersatztermine zu finden, jedoch erfolgen aufgrund der unsicheren Lage derzeit kaum neue Buchungen und Planungen werden dadurch nahezu unmöglich“, so Stübe.

Die Branche zieht an einem Strang

Umso wichtiger sei es, dass die Veranstaltungsbranche jetzt zusammenhält, ergänzte Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung. Dazu gehört unter anderem eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen Österreich Werbung, ACB, den Convention Bureaus der Bundesländer und den Landestourismusorganisationen in Form einer Arbeitsgemeinschaft.

„Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig der MICE-Bereich ist. Wir müssen an einem Strang ziehen, neue Kooperationen und Formate andenken und den Austausch untereinander verstärken“, so Stolba.

Auch mit der neuen Zukunftsplattform für die österreichische MICE-Branche – der Convention Austria, die im April 2021 in Linz erstmals über die Bühne gehen wird – will die Österreich Werbung neben dem fachlichen Austausch viel Optimismus und Mut in die Branche tragen. Begleitend dazu setzt sie verstärkt auf die Kommunikation von Convention-Content in ihrem internationalen Netzwerk in 28 Ländern.

Sicherheit wird immer wichtiger

Ein Thema, das durch Corona erheblich an Bedeutung gewonnen hat, ist Sicherheit. Die Branche erarbeitet daher gerade Präventionskonzepte für sichere Live-Veranstaltungen. „Die Maßnahmen müssen von allen beteiligten Stakeholdern - also von den Veranstaltern über die Mitarbeiter in den Betrieben bis zu den Teilnehmern - ernst genommen werden. Denn nur so können wir das Vertrauen in Kongresse und Tagungen stärken“, appellierte Stübe im Namen des Dachverbands an die Branche.

„Wir setzen alles daran, Österreich im In- und Ausland als verantwortungsvolles und innovatives Gastgeberland zu positionieren, um als Tagungsstandort im weltweiten Vergleich attraktiv zu bleiben“, waren sich Stolba und Stübe einig: „Österreich soll – in Abhängigkeit von den weltweiten Entwicklungen rund um Covid-19 - seine Stellung als gefragte Destination in der Meeting Industrie wieder einnehmen“.

Der ACB-Präsident nahm aber auch die Regierung in die Pflicht: „Um die Branche handlungsfähig zu machen und Österreich als erfolgreichen Standort für Kongresse und Tagungen zu erhalten, muss die Regierung über langfristige Konjunktur- und Hilfspakete, eine Ausfallshaftung für den Fall eines erneuten Veranstaltungsverbots sowie die Verlängerung der Kurzarbeit bis Ende des Jahres 2021 nachdenken.“ (red)





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