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Geschäftsreisen: Neue abta-Studie analysiert die Trends

Die Zahl der Geschäftsreisen sinkt, doch die Kosten bleiben fast unverändert. Das zeigt eine neue Studie über den Markt der Geschäftsreisen in Österreich, den die Austrian Business Travel Association (abta) gemeinsam mit der Statistik Austria vorgelegt hat.

Insgesamt wurden im Jahr 2017 rund 7,7 Millionen Geschäftsreisen unternommen. Diese Zahl ist damit gegenüber dem Vorjahr um 9,4% gesunken, hat sich aber in den ersten drei Quartalen 2018 wieder um 2,3% erholt. Für die Geschäftsreisen fielen Kosten in der Höhe von 3,2 Milliarden Euro an. Die Reisenden verbrachten 19 Millionen Tage unterwegs. Die durchschnittliche Reisedauer betrug 2,5 Tage.

Welche wirtschaftliche Bedeutung die Geschäftsreisen haben, lässt sich aus den Ausgaben für Flugtickets und Hotels ablesen: Die Unternehmen haben 2017 rund 1,3 Milliarden Euro für Flugtickets, 340 Millionen für Autofahrten und 900 Millionen Euro für Übernachtungen ausgegeben.

Die Wirtschaft legt zu - die Geschäftsreise nicht

Dabei hat sich - entgegen einer weit verbreiteten Annahme - der Zusammenhang zwischen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und den Geschäftsreisen aufgelöst: Während das österreichische Bruttoinlandsprodukt von 2001 bis 2017 um 67% stieg, ging die Zahl der mehrtägigen Geschäftsreisen um 12% zurück.

Als Ursache werden von abta-Experten strukturelle Änderungen in den Unternehmen selbst konstatiert. „Die Unternehmen reisen unter anderem auch deshalb weniger, weil interne Meetings durch Telefon- und Videokonferenzen ersetzt werden“, weiß abta-Präsident Andreas Gruber, im Hauptberuf Head of Travel Management CEE bei Siemens Österreich.

Immer mehr Flugtickets im Direktvertrieb

Die durchschnittlichen Kosten für Flugtickets wurden durch eine Auswertung von mehreren Hunderttausend Tickets ermittelt, die von spezialisierten Business Travel Reisebüros ausgestellt wurden. Sie sind gegenüber 2015 deutlich gestiegen. Dafür gibt es zwei Ursachen: Preiserhöhungen der Airlines und zunehmend komplexere und damit höherpreisige Tickets.

Spürbar gestiegen - wenn auch noch nicht mit Zahlen zu belegen - ist der Direktvertrieb der Airlines über ihre Websites. Der Anteil der Reisebüros am Flugvolumen beträgt bei den Geschäftsreisen nach Schätzungen der abta nur noch rund 55%. Dieser Trend stellt sowohl die Unternehmen als auch die Reisebüros vor Herausforderungen, weil damit die Konsolidierung der Reisedaten erschwert wird. Im Krisenfall kann es somit zu Problemen kommen, wenn die Reiseaktivitäten der Mitarbeiter nicht hundertprozentig transparent sind.

Wer Flüge früher bucht, spart Geld

Die abta konnte erstmals auch die Durchschnittspreise für Europa-Flüge abhängig vom Buchungszeitpunkt ermitteln: Wer ganz kurzfristig bucht, zahlt für ein Ticket durchschnittlich 491 Euro. Zwei bis drei Wochen vor dem Abflug kostet das Ticket durchschnittlich 357 Euro. Das entspricht einer Preisdifferenz von 27%.

Unter Einbeziehung der Eintagesreisen ist das Auto mit Abstand das meistgenutzte Verkehrsmittel: Von den insgesamt 7,7 Millionen Reisen wurden 3,8 Millionen mit dem Auto unternommen, rund 2 Millionen mit dem Flugzeug und 1,2 Millionen mit der Bahn.

Hoher Anteil bei Übernachtungen im Ausland

Bei den Hotels sind die durchschnittlichen Zimmerpreise im Zeitraum von 2015 bis 2017 von 101 Euro pro Nacht auf 103 Euro gestiegen. Der Gesamtaufwand für Hotelübernachtungen liegt bei mehr als 800 Millionen Euro. Von den insgesamt 11,3 Millionen Nächtigungen entfielen 6,6 Millionen auf Hotels im Ausland. Das spiegelt die starke Exportorientierung der österreichischen Wirtschaft und ihre starke Verankerung im europäischen Raum wider.

Die abta-Studie „Der österreichische Geschäftsreisemarkt in Zahlen“ wurde von Wilfried Kropp (Kropp Kommunikation) in Zusammenarbeit mit der Statistik Austria erstellt und steht ab sofort unter www.abta.at/fachwissen/geschaeftsreiseanalyse-2019 zum kostenlosen Download bereit.





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