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Europäischer Fluggastrechte-Report 2006

Bei den europäischen Luftfahrtpassagieren stehen laut Fluggastrechte-Report 2006 vor allem die Gepäckbeförderung in der Kritik: Koffer kommen viel zu spät an, werden beschädigt oder verschwinden überhaupt.

33% der Beschwerden im von den Europäischen Verbraucherschutzzentren veröffentlichten Report betrafen Probleme mit dem Gepäck. 4.901 Beschwerden wurden in dem Bericht aufgenommen, fast doppelt so viele wie 2005. Auf Platz zwei rangieren EU-weit Beschwerden über Flugannullierungen mit 26%, am dritthäufigsten wurden mit 16% Anteil Verspätungen beanstandet. Weitere Beschwerden betreffen unter anderem überbuchte Flüge, unklare Vorschriften hinsichtlich Visums- und Passerfordernissen, verwirrende Preisangaben sowie Mehrkosten durch das Versäumen von Anschlussflügen.
Die Verbraucherschutzzentren kritisierten unter anderem die Problematik der zum Teil ungenauen Formulierung der Fluggastrechte-Verordnung. Fluglinien würden immer wieder Schlupflöcher finden und es den Konsumenten dadurch sehr schwer machen, ihre Rechte außergerichtlich durchzusetzen. Besonders oft würden "außergewöhnliche Umstände" für nicht planmäßige Abflüge eingewandt, so dass bei Passagieren das frustrierende Gefühl aufkommt, es handle sich dabei um bloße Schutzbehauptungen. Auf Beweise für die schlechten Wetterbedingungen oder den unvorhersehbaren technischen Defekt zu bestehen, stellt sich außergerichtlich oft als nicht durchsetzbar heraus.
Österreich weicht vom EU-Trend ab: 34% der Beschwerden betrafen hierzulande Flugannullierungen, erst danach kamen mit 18% Probleme mit der Gepäckbeförderung. In 17% der Fälle wurde ein Passagier nicht befördert, obwohl er rechtzeitig mit gültigem Ticket und Ausweis am Check-In bzw. Gate war, 14% der Beschwerden gründeten sich auf Flugverspätungen. (APA/red)