Als die Nike von Samothrake als Vorbotin der Großausstellung „forum metall“ 1977 am Brückenkopfgebäude über den Dächern des Linzer Hauptplatzes angebracht wurde, löste sie den größten Kunst-Skandal aller Zeiten in Oberösterreich aus. Kaum jemand fand Gefallen an dem schwebenden Kunstwerk, das in Leserbriefen sogar als „Affenkunst“ beschimpft wurde.

Zwei Jahre später entfernte man den „Fetzenvogel“ in einer Nacht-und-Nebel-Aktion. Die heftigen Kontroversen verfolgte damals auch Dr. Renate Wimmer: Die Eigentümerin der Unternehmensgruppe ARCOTEL überzeugte daraufhin ihren Mann und Gründer der Hotelgruppe, das neu erworbene Linzer Hotel an der Unteren Donaulände nach der Siegesgöttin zu benennen.

„Höhenrausch“ unter dem Thema „Andere Engel“ 

Anlässlich des „Höhenrausches“ im Linzer Kulturquartier, der unter dem Thema „Andere Engel“ steht, wurde die Nike nun als Leihgabe des Deutschen Architekturmuseums Frankfurt/Main wieder nach Linz geholt und ragt derzeit zwischen den Türmen der Ursulinenkirche empor. Die Kunst- und Kulturveranstaltung lädt noch bis 16. Oktober 2016 zum Perspektivenwechsel in Linz ein: Auf einem Rundweg über den Dächern der Stadt begegnet den Besuchern einer Vielzahl an Engeln in unterschiedlichsten Interpretationen.

Der österreichische Komponist Georg Nussbaumer verarbeitet das Thema mit seinem Flügel – einem Klavier mit Flügel, das einem schwarzen Engel gleich über dem Boden schwebt – und Mary Sibande, eine in Südafrika geborene Künstlerin, stellt ihr Alter Ego zur Schau, das wie Phönix aus der Asche aufsteigt und für Emanzipation, Weiblichkeit und den Kreislauf des Lebens steht.

Das Team des ARCOTEL Nike nahm die Rückkehr der Nike zum Anlass, mit Freunden des Hotels eine Höhenrausch-Führung mit anschließendem Grill-Dinner zu veranstalten. Auch Tourismusdirektor Georg Steiner folgte der Einladung von General Manager Andreas Macher. (red)