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Geschäftsreisen: Weniger Flüge, aber mehr Bahnreisen

Die Geschäftsreisenden werden in Deutschland künftig wohl weniger mit dem Flugzeug unterwegs sein als in den letzten Jahren. Dafür wird voraussichtlich der Bahnanteil deutlich steigen. Dies zeigen die ersten vorläufigen Ergebnisse der VDR-Geschäftsreiseanalyse 2016.

Demnach gehen die Geschäftsreiseverantwortlichen großer Unternehmen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich häufiger davon aus, dass sie 2017 mit weniger Flugreisen planen werden. Konkret rechnen 27% damit, dass es im Jahr 2017 weniger Flugreisen geben wird, während diese Schätzung vor einem Jahr für 2016 bei nur 10% lag.

Ebenso gaben 2015 noch 40% an, dass die Anzahl der Flugreisen 2016 steigen wird. Für das Jahr 2017 gehen davon aber nur noch 30% aus. Der Anteil an Bahnreisen wird hingegen zunehmen. Das erwarten zumindest 47%. Zum Vergleich: Für das Jahr 2016 hatten das nur 30% angenommen.

Diese ersten Daten beziehen sich auf die Angaben von Travel Managern aus Unternehmen mit mehr als 1.500 Mitarbeitern, die zu Beginn des Jahres 2016 befragt wurden. Die vollständige VDR-Geschäftsreiseanalyse mit den endgültigen Ergebnissen wird voraussichtlich im Juni 2016 vorliegen.

Verunsicherung in den deutschen Unternehmen

„Volkswirtschaftlich betrachtet sind Geschäftsreisen ein möglicher Frühindikator des gesamtwirtschaftlichen Geschehens“, erläutert VDR-Präsident Dirk Gerdom: „Ob und wer geschäftlich reisen muss und wie oft, entscheidet nicht die Situation der Reisenden, sondern die des Unternehmens – also die Auftragslage, die Budgets für die Weiterbildung, Betriebszusammenlegungen und vieles mehr“.

Die aktuellen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen wie die momentane Sicherheitslage, der anhaltende Flüchtlingszustrom und der niedrige Ölpreis und dessen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft würden die Menschen beunruhigen, so Gerdom – und das wirke sich eben auch auf die Reiseaktivitäten der Unternehmen aus.

Geschäftsreisen werden effizienter geplant

Den vorläufigen Ergebnissen nahm die Zahl der Geschäftsreisen mit mehr als vier Tagen Dauer im Jahr 2015 zu. 21% der Travel Manager aus Unternehmen mit mehr als 1.500 Mitarbeitern gaben das an. Die Zahl der eintägigen Reisen nahm hingegen deutlich ab, während die Anzahl der Reisen mit zwei bis drei Tagen nahezu stabil blieb.

Die durchschnittliche Reisedauer lag bei 2,3 Tagen. „Ein-Tages-Reisen werden häufiger hinterfragt. Durch die zunehmende Digitalisierung können viele Termine auch als Web- oder Telefonkonferenzen stattfinden. Demgegenüber werden Termine zusammengelegt, so dass sich insgesamt längere Reisezeiten ergeben“, so Gerdom.

Buchungen in der Economy Class nehmen zu

Aufgrund der vorläufigen Ergebnisse der Studie lässt sich auch feststellen, dass bei den Beherbergungsstrategien in Deutschland eine Verschiebung zur Drei-Sterne-Kategorie erfolgt. Auch die Kategorie der Ein- und Zwei-Sterne-Hotels verzeichnet Zuwächse. Eine ähnliche Entwicklung wird beim Thema Flugklassen beobachtet: Hier wird deutlich mehr Economy geflogen, als noch vor einigen Jahren.

Auch das Thema Sicherheit spielt bei Geschäftsreisen in den letzten Jahren eine immer wichtigere Rolle. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass sich 86% der Unternehmen mit dem Thema Sicherheit auf Reisen aktiv auseinandersetzen. Allerdings geben immerhin 14% der Unternehmen mit mehr als 1.500 Mitarbeitern an, dass sie sich mit dem Thema nicht beschäftigen. „Unternehmen, in denen das Thema, noch nicht fest verankert ist, können wir nur raten, sich damit schnellstmöglich auseinanderzusetzen“, so Gerdom.

Die VDR-Geschäftsreiseanalyse erscheint seit 2003 jährlich und liefert deutschlandweit einen ganzheitlichen Blick auf das Thema geschäftliche Mobilität. Die Basis bilden alle Unternehmen mit Sitz in Deutschland sowie Organisationen des öffentlichen Sektors ab zehn Mitarbeitern. Zwischen Jänner und April 2016 werden dafür rund 800 computergestützte Telefoninterviews mit Personen geführt, die für das Management von Geschäftsreisen zuständig sind. (red)





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