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20.000 Radiologen tagen im Austria Center Vienna

Mehr als 20.000 Fachleute aus über 100 Ländern werden heuer zur Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Radiologie (ECR) erwartet, die von 2. bis 6. März 2016 im Austria Center Vienna stattfindet.

Im Mittelpunkt stehen die Krebsbekämpfung und Schlaganfälle. Die Radiologie ist und bleibt das zentrale Diagnosefach der Medizin: „Große Fortschritte gibt es vor allem in der Computertomographie. Dank neuer Kontrastmittel wird der Körper des Patienten deutlich weniger belastet, gleichzeitig erhöht sich die Qualität und Leistung der Geräte laufend, was noch genauere Ergebnisse und folglich noch exaktere Diagnosen ermöglicht“, erklärt der Präsident der Österreichischen Röntgengesellschaft, Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schima.

Während früher zum Beispiel bei Herzproblemen schon relativ früh – und noch in der Diagnosephase – ein Herzkatheter gesetzt werden musste, um das weitere Vorgehen abzuklären, geschehe die Diagnose jetzt großteils durch die Herz-Computertomographie. „Das Risiko für den Patienten wird dadurch deutlich minimiert“, betont der renommierte Wiener Radiologe.

MRT für Prostata-Screening im Einsatz

Große Meilensteine gibt es auch in der Diagnostik des Prostata-Karzinoms. Konnte bisher eine Diagnose nur durch mehr oder weniger blind gestanzte Gewebeproben erstellt werden, kann nun das Karzinom auch bildlich nachgewiesen werden. Möglich ist dies durch neue multiparametrische Magnetresonanztomographen (MRT).

Sie können signifikante Prostata-Karzinome entdecken und deren Gefährlichkeit aufgrund eines neu entwickelten Score-Systems einschätzen. Diese Diagnoseform ist eine wesentliche Erleichterung für die Patienten. „Für mich ist diese neue Prostata-Bildgebung für den Mann in der Wichtigkeit vergleichbar mit der Mammographie für die Frau. Damit ist uns ein wirklicher Durchbruch gelungen,“ so Schima.

Diagnose und Behandlung bei Schlaganfällen

In den vergangenen Jahren hat sich der Aufgabenbereich der Radiologen zudem um einen wesentlichen Schwerpunkt – nämlich die Behandlung im unmittelbaren Anschluss an die Diagnose – erweitert. So kann etwa bei Schlaganfällen über den Katheter, der ins jeweilige Gehirngefäß gelegt wird, auch das Blutgerinnsel „herausgezogen“ werden.

Aufgrund des sehr geringen Zeitfensters, das bei Schlaganfällen besteht, um Leben zu retten und schwerwiegende Behinderungen zu vermeiden, zählt jede Sekunde. Die interventionelle Radiologie trägt wesentlich dazu bei, dieses Zeitfenster optimal zu nutzen. „Drei internationale Studien belegen, dass dadurch 13 bis 30% mehr Patienten den Schlaganfall ohne dauernde Behinderung überleben. Nun wird intensiv an Standards gearbeitet, um eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung zu erreichen“, so Schima.

Die Europäische Gesellschaft für Radiologie (European Society of Radiology) vertritt weltweit rund 63.000 Radiologen. Mit mehr als 20.000 Teilnehmern aus der ganzen Welt ist der ECR einer der größten medizinischen Kongresse weltweit. Zusätzlich bietet er eine der größten Industrieausstellungen in Europa, bei der auf 26.000 Quadratmetern mehr als 300 internationale Firmen die neuesten Produkte der Medizintechnik präsentieren. (red)





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