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abta BTL: "Smart Travelling" für Reisemanager

„Smart Travelling und „Urbane Mobilität waren das Thema der dritten abta Business Travel Lounge dieses Jahres, zu dem der Verband kürzlich passenderweise in die verkehrsberuhigte Wiener Innenstadt, ins feudale „Park Hyatt Vienna Am Hof, geladen hatte. Das Thema zog sich als roter Faden durch die drei spannenden Referate dieses Abends, die den Bogen von der „smarten Mobilität im urbanen Stadtverkehr über die wesentlichen Module eines zeitgemäßen Fuhrpark-Managements bis hin zur erfolgreichen Strategie der Flughafen Wien AG spannten.

Die von abta-Präsident Hanno Kirsch eröffnete und von abta-Vorstandsmitglied Sabine Toplak moderierte Veranstaltung stieß auf großes Interesse, die Teilnehmer nutzten ausgiebig die Möglichkeit zum anschließenden Erfahrungsaustausch und Networking.

Vier Sterne für VIE

Nicht nur Hotels freuen sich über viele Sterne, auch Flughäfen. Aktuelles Beispiel: der Wiener Flughafen, der jüngst von „SkyTrax" das begehrte „Vier Sterne"-Prädikat bekommen hat. Damit spielt Wien als einer von nur neun europäischen Airports in dieser Flughafen-Oberliga mit. „Unser Ziel ist es natürlich, zu einem Fünf-Sterne-Flughafen zu werden und mit München, dem bisher einzigen dieser Kategorie in Europa, gleichzuziehen", verkündete Flughafen-Vorstandsmitglied Julian Jäger zu Beginn seines Referats, in dem er über den „Qualitätsfokus als Erfolgsrezept" der letzten Jahre berichtete. So konnte der Airport seit 2011 bei den Passagieren einen Zuwachs von 6,5%, beim Ergebnis jedoch von 161% erzielen. Dieser Erfolgslauf setze sich, so Jäger, seit 2011 im Vorstand tätig, auch 2015 fort. Sowohl die Zahl der Fluggäste als auch das Nettoergebnis legen weiter zu, wobei der August der bisher stärkste Monat war. Auch die beiden Beteiligungen der börsennotierten Flughafen-AG (Malta und Kosice/Kaschau in der Ostslowakei) haben sich demnach gut entwickelt.

Wien selbst ist derzeit Abflughafen von 70 Fluglinien zu mehr als 170 Destinationen in 70 Ländern. Neue Destinationen und Flugangebote für 2016 sind bereits fix. Erfreulich entwickelt sich das Langstreckenwachstum, beispielsweise mit einem Plus von 27,8% nach Nordamerika. Neue Flugziele sind u.a. Addis Abeba, Peking, Miami, Newark oder Mauritius. Auf ein gutes Echo stoßen die gemeinsamen Aktionen mit Wien Tourismus. Besonders hob Jäger die Serviceoffensive am Airport hervor. So wurden, wie er sagte, seit September 2011 nicht weniger als 120 qualitätssteigernde Maßnahmen umgesetzt. Die wichtigsten davon: die Sanierung des Pier West, Barrierefreiheit und ein neues Leitsystem. Die Wartezeit bei der Gepäcksausgabe wird angezeigt, was nach dem subjektiven Empfinden der Reisenden die Wartezeit auf die Koffer verkürze.

Langfristiges Ziel ist es laut Jäger, eine „echte Airport City" zu schaffen, mit neuen Parkservices, einem zweiten Hotel, Fitness- und Ärztezentrum sowie einer Revitalisierung des Office Parks. Weiters ist geplant, künftig auch Großraumjets vom Typ A 380 abzufertigen. „Diese Maschinen wird man früher oder später auch in Wien sehen, wir wissen nur noch nicht genau, wann", gab Jäger in der Diskussion Auskunft.

Was die heftig umstrittene dritte Piste betrifft, so werde man, wie er befürchtet, „nicht vor 2019 endgültige Klarheit darüber haben". Allerdings gebe es inzwischen neue Trends: größere Fluggeräte und weniger Flugbewegungen, weshalb die Dringlichkeit für eine dritte Piste geringer geworden sei. „Aber wachsen zu können wäre auf jeden Fall ein Wettbewerbsvorteil", schloss der Flughafen-Manager seine Ausführungen.

Multimodales Verkehrsnetz

Einen Blick in eine voraussichtlich nicht allzu ferne Zukunft eröffnete Reinhard Birke, Projektleiter in der Wiener Stadtwerke Holding AG, dem Publikum mit seinen Vorstellungen über „Mobilität und digitalen Wandel im urbanen Raum". Die Zauberworte sind hier „integrierte Mobilität" und „Multimodalität". Ein eigener „Think Tank" befasst sich in den Wiener Stadtwerken damit, welche Services es in der Zukunft braucht, um einen leistbaren Transport für alle sicherzustellen. Es wird erwartet, dass alle Verkehrsbereiche miteinander verbunden werden (im Fachjargon: new shared business models in public transport). Voraussetzung dafür ist eine intensive Digitalisierung (nochmals Fachjargon: IT infrastructure services for controlling decentralised private & public [autonomous] transportation).

Inwieweit der neue Megatrend „autonome Fahrzeuge" realisierbar ist, bleibt offen. Tatsache jedenfalls ist, dass Wien auf Vernetzung zur Verbesserung des Verkehrsflusses setzt. „Wir wollen ein komplexes multimodales Verkehrsnetz realisieren, das schließlich über ganz Österreich reicht", betont Birke. Dabei kann man sich auf einer Plattform für den gesamten öffentlichen Verkehr registrieren. Ein erster Schritt in diese Richtung ist die neue „Mobilitätskarte Wien". Die Community App „Beam Beta" (www.beambeta.at) ist derzeit im Versuchsstadium. „Wir denken bei allen Projekten nicht nur an private Mobilität, sondern sehr stark auch an Firmen- und Unternehmensmobilität", gab Birke den anwesenden Travel-Managern mit auf den Weg.

Neue Wege für gute Lösungen

Einen für Travel-Manager interessanten Bereich sprach Harro Blumschein, Partner der Amontis Consulting Group, Competence Center Business Travel & Fleet Management, in seinem Referat über optimiertes Fuhrparkmanagement an. Dabei befasste sich der Experte ausführlich mit dem Kfz als Investitionsgut (Technik, Wirtschaftlichkeit - welches ist der optimale Zeitpunkt für einen Austausch?), dem Trend zum Carsharing und den Fragen „Eigenverwaltung / Eigenbetrieb versus Outsourcing" sowie „Kauf - Leasing - Miete". Was die Mobilität von Unternehmen betrifft, so sei es jedenfalls von Vorteil, die traditionelle Sicht auf die Mobilität (Kfz - Bahn - Flugzeug) durch eine ganzheitliche Sicht zu ergänzen und damit neue Wege für gute Lösungen zu finden, stellte der aus Bayern kommende Experte zusammenfassend fest. EZ