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Geschäftsreiseverbände wettern gegen Flugallianzen

Die Geschäftsreiseverbände Österreichs und Deutschlands, ABTA und VDR, äußerten ihre Sorge, dass sich insbesondere für Business-Passagiere eine Kostenlawine anbahne.

Die beiden Geschäftsreiseverbände Österreichs und Deutschlands, Austrian Business Travel Association (ABTA) und Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR), äußerten in einer gemeinsamen Erklärung ihre Sorge, dass bei den europäischen Flugtarifen insbesondere für Business-Passagiere eine Kostenlawine anbahne. Während Touristen für weniger als 500 D-Mark von Deutschland nach Florida fliegen können, zahlen Business-Passagiere für einen Flug etwa von Wien nach Hamburg mehr als 15.700 Schilling. Die Wirtschaftstreibenden kämen sich mehr und mehr wie Melkkühe vor, die die publicity-trächtigen Sondertarife finanzieren müssten. ABTA und VDR unterstützen in diesem Zusammenhang die Bemühungen der EU-Wettbewerbskommission, welche Lufthansa und Austrian Airlines am 15. Mai 2001 wegen der geplanten engen Kooperation bereits heftig verwarnte. Die Kommission befand, dass die beiden Gesellschaften auf fast allen der 33 Direktflugstrecken zwischen Österreich und Deutschland einen Passage-Marktanteil von hundert Prozent hielten. Das Preisniveau für Business-Flüge zwischen Österreich und Deutschland zählt zu den höchsten innerhalb der EU. Andere Luftfahrtgesellschaften würden wegen hoher Marktzutrittsschranken, zu wenig Start- und Landerechten sowie der hohen Zahl der Flüge der beiden marktbeherrschenden Carrier und der Zusammenlegung der Vielfliegerprogramme von einer Aufnahme des Flugbetriebs abgehalten. EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti forderte Austrian Airlines und Lufthansa auf, innerhalb der nächsten zwei Monate konkrete Vorschläge für die Änderung ihrer Allianz zu unterbreiten, da sonst die Genehmigung des Joint Ventures gefährdet sei. ABTA und VDR sind der Ansicht, dass auch andere europäische Flugrouten hinsichtlich der Kostenstruktur unter die Lupe genommen werden müssten.