AUA-Piloten-Konflikt: Vorstand gesprächsbereit, Piloten realitätsfremd
Ein Vier-Personengespräch zwischen dem Vorstand der Austrian Airlines Group und den Piloten der Austrian Airlines ist Dienstag Nachmittag ergebnislos beendet worden. Die AUA-Piloten drohen einmal mehr: „Wir befinden uns weiter im Arbeitskampf“. Der AUA-Vorstand will sich nicht von einem Grüppchen Bestverdiener „in einen Kompromiss streiken lassen!“
Der Vorstand der Austrian Airlines Group hat sich nach dem heutigen Scheitern der Gespräche weiterhin gesprächsbereit „über die erforderlichen Kostensenkungen im AUA-Flugbetrieb“ gezeigt. Allerdings nur unter der Auflage der Einstellung von Betriebsstörungen und Drohgesten, wie der Konzern mitteilt. Der AUA-Betriebsrat erkenne die Realität der aktuellen weltweiten Luftfahrtkrise nicht an, bei den Standpunkten sei auch heute keine Annäherung erzielt worden.„Wir können uns nicht in einen Kompromiss streiken lassen“, betonte Marketingvorstand Josef Burger. Der AUA-Vorstand werde „alle erforderlichen Maßnahmen treffen, dass trotz Streikdrohung der Gewerkschaft der Flugkomfort der Passagiere nicht beeinträchtigt ist“. Unter anderem sei an die Einbindung von zusätzlichen Flugzeug-Kapazitäten gedacht. Die Gewerkschaft HTV lasse sich anscheinend zum Instrument der mit Abstand bestverdienenden Gruppe von 457 Mitarbeitern machen, die unter Patronanz der HTV und des AUA-Bordbetriebsrates auch die Arbeitsplätze der restlichen 6.500 Mitarbeiter und die Qualität des Wirtschaftsstandortes gefährden, kritisiert der AUA-Vorstand.Wenn die AUA-Piloten - „streikdrohende Millionäre“, so ein Zitat einer erzürnten AUA-Mitarbeiterin - die betriebswirtschaftliche Notwendigkeit einer Kostensenkung im AUA-Pilotenbetrieb bis 2008 nicht mittragen und somit helfen, die AUA-Group wettbewerbsfähig zu halten, wird der AUA-Vorstand nicht davor zurückschrecken, die künftige Expansion der Gruppe nur dort zu realisieren wo kostengünstig produziert wird, nämlich mit Lauda Air und Tyrolean, heißt es aus der Vorstandsetage.