AEA: Ryanair-Entscheidung ein erster Schritt
Die Association of European Airlines (AEA) beurteilt die Entscheidung der EU-Kommission im Fall Ryanair positiv. Die Rückforderung von Beihilfen am Standort Charleroi sei ein erster Schritt zu gleichen Wettbewerbsbedingungen in der Luftfahrt, hieß es in einer Stellungnahme der AEA in Brüssel.
Die EU-Kommission solle nun dafür sorgen, dass die Vereinbarungen wie die zwischen Ryanair und dem Flughafen Charleroi auch an anderen Standorten in Europa auf einen vergleichbaren Stand gebracht würden. Die deutschen Billigfluglinien haben die Entscheidung positiv aufgenommen. Germanwings und Hapag-Lloyd Express (HLX) sehen in der Entscheidung einen Schritt zu mehr Transparenz für die Förderung von Billigfluglinien. Beide Gesellschaften rechnen nach den von der EU-Verkehrskommissarin Loyola de Palacio verkündeten Richtlinien für Beihilfen zugunsten von Billigfluggesellschaften nicht mit Rückzahlungsforderungen. Ryanair hingegen muss nach der EU-Entscheidung von den erhaltenen Beihilfen am belgischen Flughafen Charleroi bis zu vier Mio. Euro zurückzahlen. "Wir sind nicht betroffen. Wir zahlen die veröffentlichten Steuern und Gebühren und erhalten nur die üblichen Marketingzuschüsse, die jetzt von der EU auch ausdrücklich legitimiert worden sind", sagte Germanwings-Sprecher Heinz-Joachim Schöttes. "Die Entscheidung wird für eine weitere Transparenz sorgen. Ich sehe nicht dass dies das Ende der Billigfliegerei ist, wie Ryanair meint. Wir haben ein anderes Geschäftsprinzip und fliegen keine Regionalflughäfen an." HLX-Sprecher Herbert Euler sieht sein Unternehmen auf allen 20 derzeit benutzten Flughäfen ebenfalls im Rahmen der EU-Beihilfevorgaben. Über den kürzlich von HLX und neun weiteren Airlines gegründeten Billigflieger-Verband ELFAA (European Low Fares Airline Asscociation), dem auch Ryanair angehört, werde man jetzt versuchen, etliche offene Fragen mit der EU-Kommissarin de Palacio zu klären, sagte Euler. Er ist zugleich auch Sprecher des Verbandes.