TUI steigt tiefer in die „Virtuelle Reisewelt“ ein
TUI baut seine Internet-Aktivitäten stark aus: Während der ITB in Berlin hat der Konzern sein neues Online-Hotelportal freigeschaltet. Nun wurde bekannt, dass gemeinsam mit dem ehemaligen Geschäftsführer der Frosch Touristik FTI, Georg Eisenreich, ein neuer Online-Veranstalter „Touropa“, der Pauschalreisen anbietet, vorbereitet wird.
Wie in Branchenkreisen kolportiert wird, soll TUI an dem Online-Unternehmen „Touropa“ mit 40 Prozent, Eisenreich mit 60 Prozent beteiligt sein. Der Start sei spätestens zur Wintersaison 2004/2005 möglich. „Touropa“, benannt nach dem TUI-Vorgänger, wäre damit ein reiner Internet-Anbieter für klassische Pauschalreisen. Im Rahmen der ITB hat TUI bereits ein neues Hotel-Portal im Internet frei geschaltet, in dem man sich seine Reisen selber zusammenstellen kann. "Touropa" soll hingegen klassische Reisepakete zu den Urlaubshochburgen rund um das Mittelmeer anbieten. „Touropa“ soll auf alle verfügbaren Angebote der Hotels und Ferien- und Billigairlines zurückgreifen können. Kataloge werde es keine geben, die Angebote werden voraussichtlich nur über das Internet vertrieben. Sowohl beim TUI-Hotelportal als auch bei Touropa können Reisebüros mitbuchen und erhalten Provisionen. tui-hotels.comDas Angebot des Hotel-Portals (tui-hotels.com) richtet sich eher an Individualreisende und werde in bestehende Websites integriert. Flüge der Billigflugtochter Hapag-Lloyd Express können kombiniert werden. Bis Jahresende sollen 5.000 Hotels im Angebot sein. Der Online-Umsatz des Konzerns in Europa hat sich laut TUI-Chef Michael Frenzel binnen drei Jahren verzehnfacht. Im vergangenen Jahr wurden mit derzeit rund 50 eigenen Internet-Portalen ein Umsatz von 726 Mio. Euro erwirtschaftet. Für einfache Bausteine wie das Buchen eines Hotels oder eines Fluges biete sich das Internet an, weniger jedoch für komplexe Angebote wie die klassische Pauschalreise. Eine interne Kannibalisierung im Konzern ergebe sich nicht, erklärte der TUI-Chef. "Nicht wir entscheiden, wo der Kunde bucht, sondern der Kunde tut es."