LH-Nettopreis: Reisebüros erwarten teurere Tickets
Nach der Ankündigung der deutschen Lufthansa, in Österreich die fünfprozentige Provision für den Verkauf von Linienflugtickets zu streichen, laufen die Reisebüros Sturm: „Dies widerspricht dem Österreichischen Handelsvertretergesetz, demzufolge die Reisebüros von den jeweiligen Airlines für ihre Vertriebsleistung mit zurzeit üblichen fünf Prozent entlohnt werden. Wir werden daher sämtliche rechtliche Möglichkeiten prüfen, um drohende Preissteigerungen für die Reisebürokunden zu vermeiden“, erklärt Norbert Draskovits, Vize-Präsident des ÖRV.
Der ÖRV befürchtet durch das von Lufthansa vorgeschlagene Servicegebühr-Modell, in dem für die Beratungs- und Serviceleistung separat vom Kunden eine Gebühr von 35 bis 45 Euro pro Flugticket einzuheben wäre, eine Preiserhöhung. In jenen europäischen Märkten, welche bereits auf das Lufthansa Servicegebühr-Modell umgestellt wurden, liegen die Beratungsgebühren laut ÖRV zwischen 40 und 70 Euro pro Lufthansa-Ticket. „Dies hat in den betroffenen europäischen Märkten zu Flugpreiserhöhungen für den Endverbraucher geführt. Das wollen wir den österreichischen Reisebürokunden nicht zumuten – egal, ob Firmenkunde oder Endverbraucher“, meint Draskovits. Die Transparenz der Nettopreise werde in Zukunft noch weniger gegeben sein, da neben bereits bestehenden Sicherheitsgebühren und Airportcharges eine weitere Gebührenkategorie den tatsächlich zu bezahlenden Endpreis für den Konsumenten noch unübersichtlicher gestalte.