Alitalia: Brüssel gibt Geldspritze
Alitalia erhält die erhoffte Geldspritze: Die EU-Kommission in Brüssel hat einen Übergangskredit für die angeschlagene italienische Airline genehmigt. Der staatlich garantierte Kredit in Höhe von 400 Mio. Euro sei unter Auflage mehrerer Bedingungen akzeptiert worden, teilte die Kommission mit.
So muss Italien der Kommission spätestens sechs Monate nach Genehmigung der Beihilfe entweder einen Liquidationsplan oder einen Umstrukturierungsplan für die Fluglinie vorlegen. Zudem ist Italien verpflichtet, den Kredit innerhalb von zwölf Monaten zu tilgen. Die Beihilfe sei aufgrund akuter sozialer Gründe gerechtfertigt, wobei die Höhe des Kredits auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt worden sei, hieß es weiter. Italien habe sich zudem dazu verpflichtet, bei eventuellen zukünftigen Umstrukturierungen keine weitere staatliche Beihilfe irgendeiner Art zu leisten. Weiter habe Brüssel davon Kenntnis genommen, dass die Regierung in Rom in den kommenden zwölf Monaten ihre Beteiligung an Alitalia von derzeit 62 auf unter 50 Prozent senken wolle, so dass keine Neufinanzierung durch den Staat mehr erfolgen könne. Italienische Medien berichten, dass der Kredit von mehreren Gläubigerbanken finanziert werde, darunter Banca Intesa, Unicredito Italiano und die Deutsche Bank. Die Rettung der Alitalia vor dem Aus war im Mai von Regierung, Gewerkschaften und Management ausgehandelt worden. Die Fluglinie hatte im vergangenen Jahr Nettoverluste von 520 Mio. Euro verbucht. Der neue Alitalia-Chef Giancarlo Cimoli will der Regierung seinen neuen Sanierungsplan bis Ende Juli vorlegen. Neben dem Überbrückungskredit soll der Plan auch strategische Partnerschaften und eine Neuorganisierung der Gruppe durch Aufspaltung in verschiedene Gesellschaften vorsehen.