Skip to Content
Menü

Austrian Airlines: Drittes Quartal 2025 bleibt weit unter den Erwartungen

Austrian Airlines hat das so wichtige dritte Quartal des Geschäftsjahres 2025 mit einem Ergebnis abgeschlossen, das deutlich unter dem Vorjahr liegt. Trotzdem werden die Kapazitäten im Sommerflugplan 2026 mit zwei zusätzlichen Flugzeugen erweitert.

|  Boeing 787-9 (c) Austrian Airlines

Laut Austrian Airlines war die Zeit von Juli bis September geprägt von der Situation im Nahen Osten und den wirtschaftlichen Problemen in Deutschland - zwei wichtigen Märkten der Fluggesellschaft. Auch die Erlöse aus den Nordamerika-Verbindungen waren angesichts der fehlenden Umsteigepassagiere aus dem Nahen Osten geringer als erwartet.

CEO Annette Mann nennt auch die ungünstigen Rahmenbedingungen am Luftfahrtstandort Österreich als Grund, warum das Ergebnis trotz operativer Spitzenleistung und hoher Kundenzufriedenheit schlechter ausfiel als erwartet: „Wir rechnen zwar insgesamt mit einem positiven Jahresergebnis - allerdings nicht in einer Größenordnung, um die anstehenden Investitionen in Flugzeuge und Customer Journey aus eigenem Cashflow finanzieren zu können”, so Mann.

Das Ergebnis des dritten Quartals

Das dritte Jahresquartal lag mit einem Umsatz von 754 Millionen Euro um 4% unter jenem aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (783 Millionen Euro). Die Gesamterlöse gingen um 5% und die Gesamtaufwendungen um 3% zurück. Das Adjusted EBIT lag mit 119 Millionen Euro sogar um 14% unter jenem aus dem dritten Quartal des Vorjahres (138 Millionen Euro) – obwohl das 2024 gestartete interne Effizienzprogramm auch 2025 weitergeführt wurde.

Vergleicht man die ersten neuen Monate 2025 und 2024, so fällt das Adjusted EBIT von Austrian Airlines allerdings in diesem Jahr mit 76 Millionen Euro nur um 1% niedriger aus als im Vorjahr. Zum Vergleich: Bei SWISS liegt das Adjusted EBIT nach den ersten drei Quartalen 2025 gleich um 17% unter dem Vorjahr, bei Brussels Airlines beträgt der Rückgang 31% und bei Eurowings sogar 60%.

Insgesamt transportierte Austrian Airlines zwischen Juli und September etwas mehr als 4,7 Millionen Fluggäste (+1%), während die angebotenen Sitzkilometer (ASK) um 1% reduziert wurden. Die 68 Flugzeuge in der Bestandsflotte waren zu durchschnittlich 88,2% ausgelastet und hoben mit einer Regelmäßigkeit von 99,2% ab. Per 30. September 2025 beschäftigte Austrian Airlines 6.125 Mitarbeitende.

Kapazität in Wien wird weiter erhöht

Austrian Airlines wird ihr Angebot an Destinationen und Frequenzen im kommenden Sommer 2026 dennoch leicht ausbauen und somit auf den angekündigten Rückzug der Billigflieger Wizz Air und Ryanair reagieren. Dafür ist es dem Unternehmen gelungen, vom Wetlease-Partner Air Baltic die Kapazität von zwei zusätzlichen Flugzeugen ab dem Sommerflugplan 2026 zu sichern. Die daraus resultierenden Neuerungen sollen Anfang November kommuniziert werden.

„Wir führen mit allen Stakeholdern intensive Gespräche zur Zukunft des Luftfahrtstandorts Österreich, wollen aber trotz nach wie vor unbefriedigender Rahmenbedingungen mit dem Ausbau unserer Kapazitäten unser Bekenntnis zu Wien unterstreichen. Ungeachtet dessen appellieren wir dringend an die Entscheidungsträger, gemeinsam an der Wettbewerbsfähigkeit zu arbeiten. Dass dies dringend notwendig ist, zeigen die schwachen Ergebniszahlen trotz operativer Spitzenleistung sowie der teilweise Rückzug anderer Airlines“, betont Annette Mann.

Pünktlichkeitswerte deutlich verbessert

Die eigenen Hausaufgaben hat Austrian Airlines jedenfalls gemacht, wie die aktuellen Pünktlichkeitswerte beweisen. Die Pünktlichkeit bei Ankunft hat sich im Vergleich zum dritten Quartal 2024 um 11,5 Prozentpunkte auf 79,9% verbessert, jene bei Abflug sogar um 13,7 Prozentpunkte auf 74,4%. Auch die Kundenzufriedenheit lag angeblich deutlich über den Werten des Vorjahres.

„Die internen Bemühungen der vergangenen Monate, stetig an der Pünktlichkeit und der Kundenorientierung zu arbeiten, tragen Früchte. Ich bin froh und stolz, einen so gut eingespielten operativen Flugbetrieb übernommen zu haben“, erklärt der neue COO Stefan-Kenan Scheib, der Francesco Sciortino erst vor wenigen Wochen im Vorstand abgelöst hat und nun für die operationellen Bereiche Flugbetrieb, Technik und IT bei Austrian Airlines zuständig ist.

Ausblick auf das Gesamtjahr 2025

„Geopolitische Faktoren, der teure Luftfahrtstandort Österreich und ein deutlich verzerrter Wettbewerb speziell mit außereuropäischen Airlines machen es weiter äußerst anspruchsvoll, von Wien aus profitabel in die Welt zu fliegen. Das Jahresergebnis wird damit voraussichtlich unter einer langfristig tragfähigen Gewinnmarge bleiben. Einmal mehr muss daher betont werden: Wir brauchen langfristige, nachhaltige und wettbewerbsfähige Lösungen für den Standort Österreich“, sagt CEO Annette Mann.

Austrian Airlines habe jedenfalls in den vergangenen Monaten weitreichende Entscheidungen getroffen, um ihre Effizienz weiter zu verbessern. So wurde beschlossen, dass aus den aktuell fünf Flotten künftig zwei werden - die Airbus A320-Familie und die Boeing 787-9. Die 17 Embraer-Flugzeuge werden ab Jahresende 2025 bis Ende 2028 ausgeflottet, während sechs zusätzliche Airbus A320 die Flotte im Gegenzug ergänzen. Gleichzeitig werden sukzessive auch ältere Flugzeuge aus der A320-Familie durch neuere ersetzt.

Darüber hinaus wird Austrian Airlines auch an anderen Stellen kräftig in die eigene Infrastruktur investieren: Der Rollover sowie der geplante Ausbau der Langstreckenflotte mit Boeing 787-9 hat ein Investitionsvolumen von mehr als drei Milliarden Euro - gerechnet nach Listenpreis. In neue Lounges am Hub Wien werden 35 Millionen Euro investiert. Dazu kommen jährliche Investitionen in Höhe von über 10 Millionen Euro in digitale Kundenservices. (red)





Weitere Artikel zu diesem Thema

Lufthansa, Austrian und SWISS: Digitaler Menüplan für alle Flüge
flug


Flughafen Wien: 21 Ziele auf der Langstrecke im Winterflugplan 25/26
flug


Flughafen Wien: 2,2 Prozent mehr Passagiere im September 2025
flug