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Nachhaltigkeit im Business Travel: Drei Fragen zu den ESG-Vorgaben

Nachhaltigkeit ist längst ein zentraler Faktor im Geschäftsreisemanagement. Die DRV-Initiative Chefsache Business Travel (CBT) hat Markus Orth - Geschäftsführer der Lufthansa City Center - gefragt, wie Unternehmen die ESG-Vorgaben umsetzen und ein nachhaltiges Reise-Ökosystem etablieren können.

|  Geschäftsführer Markus Orth ist mit Lufthansa City Center Teil der DRV-Initiative Chefsache Business Travel (c) Lufthansa City Center

CBT: Welche Bedeutung haben die neuen ESG-Vorgaben für Geschäftsreisen?

Markus Orth: "Die ESG-Vorgaben verändern Geschäftsreisen grundlegend. Geschäftsreisen sind ein relevanter Emissionsfaktor und stehen zunehmend im Fokus der ESG-Berichterstattung. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Transparenz und Nachweisbarkeit. Die Unternehmen müssen heute nicht nur Kosten und Reiserichtlinien steuern, sondern auch Emissionen dokumentieren und Reduktionsziele erreichen. Wer ESG-konform reisen will, braucht valide Daten, klare Steuerungsmechanismen und Partner, die diese Informationen liefern können."

CBT: Wie sieht ein solches nachhaltiges Reise-Ökosystem konkret aus?

Markus Orth: "Nachhaltigkeit im Business Travel ist mehr als CO2-Kompensation. Entscheidend ist die konsequente Emissionsreduktion – etwa durch Bahn-First-Policies, die Modernisierung von Firmenflotten oder die Prüfung, ob eine Reise überhaupt notwendig ist. Unvermeidbare Emissionen können durch zertifizierte Kompensationsprojekte ausgeglichen werden. Ergänzend müssen Monitoring und Reporting sicherstellen, dass Fortschritte sichtbar werden und Maßnahmen greifen. Klare Richtlinien sorgen dafür, dass ESG-Ziele nicht nur auf dem Papier stehen. Gleichzeitig bieten immer mehr Leistungsträger klimafreundlichere und CO2-reduzierte Produkte an, die Unternehmen aktiv in ihre Travel-Strategie integrieren können."

CBT: Welche Rolle spielen Travel Management Companies bei der Umsetzung?

Markus Orth: "TMCs sind der Schlüssel, um ESG-konformes Geschäftsreisemanagement praktisch umzusetzen. Sie liefern nicht nur Buchungssysteme, sondern auch die Datenbasis und Tools, die Unternehmen für ihre Berichterstattung benötigen. Monatliche ESG-Dashboards für Vorstandspräsentationen, CO2-Tracking entlang der gesamten Reisekette und standardisierte Daten für CSRD-konforme Reports ermöglichen es, Ziele direkt messbar zu machen. ESG-Vorgaben werden so nicht abstrakt, sondern wirken unmittelbar auf das Buchungsverhalten der Reisenden – etwa durch die automatische Priorisierung nachhaltiger Angebote.

Es gilt also: Unternehmen, die ihr Travel Management auf ein nachhaltiges Reise-Ökosystem ausrichten, erfüllen nicht nur regulatorische Pflichten, sondern stärken zugleich ihre Position als verantwortungsbewusste Arbeitgeber und Geschäftspartner. Nachhaltigkeit im Business Travel ist kein ‚Nice-to-have‘, sondern ein echter Erfolgsfaktor. Mein Appell: Unternehmen sollten ihre Reiserichtlinien überprüfen, digitale Tools nutzen und erfahrene Partner einbeziehen – so wird Geschäftsreisen nachhaltig, messbar und zukunftsfähig." (red)





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