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BT4Europe fordert ausgewogene Pauschalreiserichtlinie von der EU

Während die EU-Institutionen in die abschließenden Verhandlungen über die neue Pauschalreiserichtlinie (PTD) eintreten, warnt BT4Europe vor einer Überregulierung, die sowohl den Reisenden als auch den vielen kleinen Unternehmen im europäischen Reisesektor schaden könnte.

|  Patrick Diemer ist Vorsitzender von BT4Europe (c) AirPlus International

In einer Stellungnahme fordert das europäische Netzwerk der Geschäftsreiseverbände eine klare und praktikable Definition des Begriffs "Pauschalreise", die eine klare Abgrenzung zu Geschäftsreisen gewährleistet. Die Reisebüros müssten die Möglichkeit behalten, auf Wunsch eines Reisenden mehrere Einzelleistungen zu vermitteln, ohne automatisch als Reiseveranstalter eingestuft zu werden und die volle Haftung zu übernehmen.

Der Vorschlag des Ministerrates, wieder eine klare Trennung zwischen Pauschalreisen und individuellen Reiseleistungen einzuführen, hält BT4Europe für richtig und notwendig. Die Entscheidung des Rates, die undurchführbare Regel des "24-Stunden-Pakets" fallen zu lassen, die sowohl für Reisende als auch für die Betreiber zu Rechtsunsicherheit und Verwirrung geführt hätte, wird daher begrüßt.

"Geschäftsreisen müssen eindeutig von der Richtlinie ausgenommen werden. Die PTD soll die Verbraucher und nicht die Unternehmen schützen – und ihre Anwendung auf Geschäftsreisen würde kleine Agenturen unnötig belasten und den großen Akteuren einen unfairen Vorteil verschaffen", betont Patrick Diemer als Vorsitzender von BT4Europe.

Unvermeidbare und außergewöhnliche Umstände

Ein weiteres drängendes Thema sei der Umgang mit "unvermeidbaren und außergewöhnlichen Umständen". BT4Europe betont, dass nur objektive Bewertungen - wie zum Beispiel offizielle Reisewarnungen - darüber entscheiden sollten, ob kostenlose Stornierungen möglich sind. Willkürliche Fristen oder die Verantwortung des Veranstalters für persönliche Umstände würde die Risiken in unfairer Weise auf die Unternehmen abwälzen.

BT4Europe fordert die Gesetzgeber außerdem auf, doppelte Vorschriften zu vermeiden, und nennt dabei zum Beispiel neue Beschwerdepflichten, zusätzliche Strafen und umfangreiche Anforderungen an Visainformationen. Die bestehenden EU-Rechtsvorschriften würden bereits klare Rechte und Rechtsbehelfe für den Verbraucher vorsehen. Mehr Bürokratie würde vor allem für KMU nur die Kosten in die Höhe treiben, ohne den Reisenden einen wirklichen Nutzen zu bringen.

"Kleine und mittlere Unternehmen sind das Rückgrat der europäischen Reisebranche. Wenn die Regulierung übermäßig wird, werden sie die ersten sein, die darunter leiden – und damit auch die Millionen von Reisenden, die auf sie angewiesen sind", so Diemer: "Eine intelligente, ausgewogene Richtlinie wird Pauschalreisen sicher und attraktiv halten und gleichzeitig sicherstellen, dass unsere Branche wettbewerbsfähig und vielfältig bleibt." (red)





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