Ryanair streicht Flüge und reduziert die Flotte am Flughafen Wien
Nach dem gerade erst angekündigten Abschied von Wizz Air reduziert nun auch der Low-Cost-Konkurrent Ryanair seine Kapazitäten in Wien: Die irische Billigfluglinie wird drei der insgesamt 19 stationierten Flugzeuge vom Flughafen Wien abziehen.
Als Konsequenz werden drei Strecken – Billund, Santander und Tallinn – ab dem Winterflugplan 2025/26 komplett gestrichen und weitere Verbindungen ausgedünnt. Rund 100 Mitarbeiter sind betroffen. Als Hauptgründe nennt Ryanair die „exorbitante Luftverkehrssteuer“ in Österreich in der Höhe von 12 Euro pro Passagier und die „überhöhten Flughafengebühren“ in Wien.
In einer ersten Reaktion bedauert der Flughafen Wien die Entscheidung und sieht sie – ebenso wie den Rückzug von Wizz Air – als Beleg für den dringenden Handlungsbedarf bei der staatlichen Flugabgabe, die laut Flughafen im Schnitt rund ein Drittel der Kosten pro Passagier für die Airlines ausmache. In vielen anderen Ländern würden solche Zusatzabgaben nicht existieren, was ein klarer Wettbewerbsnachteil für Österreich sei.
Austrian erweitert die Kapazitäten im Sommer 2026
Unabhängig davon betont der Flughafen Wien, dass seine eigenen Entgelte seit Jahren auf konstantem Niveau liegen. Trotz Inflation würden sie im Durchschnitt dem Stand von 2015 entsprechen und einheitlich für alle Airlines gelten. Darüber hinaus würden die Entgelte des Airports - wie schon vor einiger Zeit angekündigt - mit 1. Jänner 2026 um bis zu 5% gesenkt.
Die negativen Auswirkungen auf die Passagierzahlen im Jahr 2026 durch die angekündigten Reduktionen will der Flughafen im Rahmen eines Effizienz- und Kostensenkungsprogramms "weitgehend kompensieren". Dabei hofft der Airport auch auf die jüngst angekündigte Kapazitätserweiterung von Austrian Airlines, die im Sommerflugplan 2026 zumindest zwei zusätzliche Kurzstreckenflugzeuge einsetzen will. (apa/red)