Gebühren-Vergleich: Wo das Geldabheben im Ausland teuer wird
Durchschnittlich 27 Euro zahlen Reisende in Vietnam, wenn sie 100 Euro Bargeld am Automaten abheben. Dies hat eine aktuelle Untersuchung von Wise ergeben, bei der 9,7 Millionen Abhebungen über sechs Monate analysiert wurden.
Im Jahr 2025 führt Vietnam das Ranking mit einer durchschnittlichen Gebühr von 27,1% an – ein Anstieg von mehr als 1.300% im Vergleich zum Vorjahr. Das im letzten Jahr erstplatzierte Argentinien landet mit durchschnittlich 20,5% auf dem zweiten Platz - gefolgt von Kolumbien mit 16,7%. Den stärksten Anstieg gab es in Indonesien von 0,3% auf 10,9% innerhalb eines Jahres.
Weitere Länder mit mit hohen Gebühren sind Nigeria (5,8%) und Südkorea (5,8%). In Europa gilt die Türkei mit durchschnittlich 5,1% als teuerstes Ziel für Bargeldabhebungen. Albanien landet im europäischen Negativ-Ranking auf dem zweiten Platz (2,6%) - gefolgt von Moldawien (2,3%), Andorra (2,2%) und Island (1,7%). Zum Vergleich: In Deutschland liegt die durchschnittliche Gebühr bei nur 0,28%.
Wie die hohen Gebühren zustande kommen
Thomas Adamski, Sprecher von Wise, erklärt, wie die teuren Gebühren zustande kommen: „In vielen Ländern führen feste Gebühren für ausländische Karten in Kombination mit niedrigen Abhebelimits zu hohen Kosten. Zusätzlich verteuern ungünstige Wechselkurse und die Dynamic Currency Conversion (DCC) die Transaktionen erheblich”.
Besonders in touristischen Gegenden würden oft überhöhte Gebühren anfallen, weil die Anbieter von der hohen Nachfrage profitieren, so Adamski: „Geringer Wettbewerb und eine schwache Regulierung ermöglichen es lokalen Banken und Automatenbetreibern, hohe Entgelte durchzusetzen. In Ländern mit hoher Inflation wie Argentinien erschweren zudem Währungsabwertung und begrenzter Bargeldzugang günstige Abhebungen.” (red)
Wie Reisende hohe Gebühren vermeiden können:
- Geldautomaten in oder nahe bei Bankfilialen nutzen, da diese meist günstiger und sicherer sind
- Automaten an Flughäfen, in Hotels oder Einkaufszentren möglichst vermeiden – hier fallen oft höhere Gebühren an
- Größere Beträge abheben, um die fixen Gebühren pro Transaktion zu minimieren
- Wenn möglich, mit Debit- oder Kreditkarten ohne Fremdwährungsgebühren zahlen – meist günstiger als Barabhebungen
- Budget im Voraus planen und vor der Reise einen kleinen Betrag umtauschen, um in bargeldpflichtigen Situationen vorbereitet zu sein