Austrian Airlines: Deutlich besseres Ergebnis im ersten Halbjahr 2025
Austrian Airlines hat es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ein Ergebnis (Adjusted EBIT) von minus 43 Millionen Euro erwirtschaftet und damit den Verlust im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 trotz schwieriger Rahmenbedingungen um 31% reduziert. Das hat der Vorstand heute in einer Pressekonferenz bekannt gegeben.
Zufrieden ist man bei der rot-weiß-roten Fluglinie aber trotzdem nicht, denn die Produktion war 2025 deutlich höher und im Vorjahr hatte sich der Konflikt bei den Kollektivverhandlungen als Einmaleffekt deutlich negativ auf die Bilanz ausgewirkt. Dass das Ergebnis hinter den Erwartungen zurückblieb, liegt laut CEO Annette Mann vor allem an den fehlenden Einnahmen aus den Verbindungen in den Nahen Osten.
Dies habe auch die Strecken nach Nordamerika belastet, da viele Fluggäste aus Nahost über Wien in die USA reisen. Zudem hätten sich die An- und Abfluggebühren allein in Österreich im Vergleichszeitraum um 23% erhöht. "Auch viele weitere Kostenpositionen liegen angesichts der weiterhin überdurchschnittlichen Inflation sowie der hohen kollektivvertraglichen Steigerungen überall im Land deutlich über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres", so Mann.
Das Halbjahresergebnis im Detail
Konkret stieg der Umsatz von Austrian Airlines im ersten Halbjahr 2025 um 10% auf 1,2 Milliarden Euro, während die Gesamtaufwendungen um 9% auf 1,3 Milliarden Euro zulegten. Das Angebot wurde dabei um 8% auf 13,5 Milliarden Sitzkilometer und die Zahl der Flüge um 5% auf 58.011 erhöht, die Passagierzahlen stiegen aber nur um 1% auf 6,6 Millionen. Die logische Folge: Die Auslastung der Flüge reduzierte sich von 78,3% auf 77,2%.
Deutlich erfreulicher: Der Austrian Airlines Flugplan wurde zu 99,3% regulär abgeflogen, was nach den 98,3% im ersten Halbjahr 2024 einem Plus von einem Prozentpunkt entspricht. Darüber hinaus gelang es der Fluglinie, die Pünktlichkeit gegenüber dem Vorjahr deutlich zu verbessern. Bei der Ankunft stieg sie von 84,6% auf 88,4% und beim Abflug von 80,0% auf 85,7% - also um 3,8 bzw. 5,7 Prozentpunkte.
Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr
Das Resümee von Annette Mann fällt daher auch ambivalent aus: "Wir haben uns bei Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit nochmals deutlich verbessert und unsere Effizienz-Hausaufgaben im ersten Halbjahr 2025 gemacht. Dennoch machen es uns die geopolitische Situation in wichtigen Kernmärkten - vor allem dem Nahen Osten - sowie die ungünstigen Rahmenbedingungen am Standort Österreich sehr schwer, profitabel zu fliegen".
Am erklärten Ziel für das Gesamtjahr 2025, das Ergebnis von 2024 deutlich zu übertreffen, will der Austrian-Vorstand aber auch weiterhin festhalten. Was die hohen Standortkosten betrifft, brauche es jedoch dringend Maßnahmen, um die Rahmenbedingungen in Wien auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen, so Mann: "Dabei geht es nicht um Subventionen, sondern um langfristige, nachhaltige und konkurrenzfähige Lösungen am und für den Wirtschaftsstandort Österreich."
Die Investitionsbereitschaft von Austrian Airlines und der Lufthansa Group in den Standort Wien ist jedenfalls deutlich: Alleine der Rollover und der geplante Ausbau der Langstreckenflotte durch Boeing 787-9 Dreamliner kostet nach Listenpreis mehr als drei Milliarden Euro. Zudem ist in den nächsten Jahren auch ein Umbau der Kurz- und Mittelstreckenflotte mit neuen Airbus A320 vorgesehen. Außerdem investiert Austrian 35 Millionen Euro in neue Lounges am Hub Wien. (red)