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Folgen der US-Politik dämpfen den Optimismus in der Geschäftsreisewelt

Der Optimismus in der Geschäftsreisewelt nimmt weiter ab. Immer mehr Unternehmen erwarten für 2025 ein geringeres Reisevolumen und geringere Ausgaben. Das zeigt eine neue Umfrage der Global Business Travel Association (GBTA) zur Stimmung und den Auswirkungen der aktuellen US-Politik auf die Geschäftsreisen.

|  New York (c) pixabay

Die Ergebnisse der im Juni durchgeführten Befragung von 950 Travel Managern, Anbietern und TMCs in 45 Ländern weltweit enthüllt anhaltende, aber auch neue Veränderungen seit der letzten GBTA-Umfrage zu diesem Themenbereich im April 2025. So rechnet mittlerweile fast die Hälfte der globalen Reiseanbieter mit Umsatzeinbußen, nachdem es vor drei Monaten noch 37% waren.

Gleichzeitig werden immer mehr Meetings in den USA abgesagt, in andere Länder verlegt oder auf virtuelle Formate umgestellt. Die politischen Entwicklungen in den USA – wie Handelszölle, Einreisebeschränkungen und Warnhinweise für grenzüberschreitende Reisen – veranlassen also die Unternehmen dazu, ihre Reisepläne zu überdenken, Budgets zu kürzen und Märkte außerhalb der USA zu erkunden.

„Die Umfrage zeigt, dass sich die Geschäftsreisebranche aktiv an die veränderte Geopolitik und die sich entwickelnde US-Politik anpasst. Obwohl die Gesamtnachfrage derzeit stabil bleibt, unterstreichen die Ergebnisse, wie sich wirtschaftliche Unsicherheit und die Maßnahmen der US-Regierung weiterhin auf die globale Reiselandschaft auswirken“, lautet das Resümee von Suzanne Neufang, CEO der GBTA.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Umfrage

  • Sorgen der Anbieter nehmen zu. 48% der Anbieter (gegenüber 18% im April) erwarten mittlerweile einen Rückgang der Geschäftsreiseumsätze - durchschnittlich um 17%. Besonders besorgt sind die Beherbergungsbetriebe, von denen 58% mit Umsatzrückgängen rechnen.
  • Rückgang des Geschäftsreisevolumens. 34% der Einkäufer (gegenüber 29% im April) gehen davon aus, dass die Anzahl der Geschäftsreisen ihres Unternehmens im Jahr 2025 aufgrund der Maßnahmen der US-Regierung zurückgehen wird. Der erwartete durchschnittliche Volumenrückgang (19%) ändert sich aber gegenüber dem April (21%) kaum.
  • Internationale Reisen sind stärker betroffen. 49% der Befragten erwarten einen Rückgang ihrer internationalen Geschäftsreisen, aber nur 23% bei den Inlandsreisen. Das Ausmaß liegt dabei im Durchschnitt bei 19% bzw. 21%.
  • Auswirkungen auf die Ausgaben. Die Prognose zu den Ausgaben für Geschäftsreisen bleibt relativ konstant: 31% der Einkäufer (gegenüber 27% im April) erwarten einen Rückgang in ihrem Unternehmen - und zwar um durchschnittlich 17%.
  • Optimismus auf niedrigem Niveau. Die Stimmung in der Branche für den Rest des Jahres 2025 bleibt gedämpft. Nach 31% im April zeigen sich inzwischen nur noch 28% der Befragten optimistisch. Zum Vergleich: Im November 2024 lag dieser Wert noch bei 67%. Besonders interessant: Der Optimismus der Travel Manager hält sich relativ konstant (29% gegenüber 28% im April), während der Optimismus der Anbieter und TMCs von 36% auf 27% zurückgeht.
  • Zunehmende Bedenken. Die beiden größten langfristigen Sorgen der Befragten bleiben unverändert die höheren Reisekosten (55% gegenüber 54% im April) und der erhöhte Verwaltungsaufwand (47% statt 46%). Zugenommen haben hingegen die Bedenken bei der Sicherheit und Fürsorgepflicht (46% statt 37%) und bei den Grenzkontrollen (31% statt 22%). Budgetkürzungen (44%) und die geringere Bereitschaft nicht-amerikanischer Arbeitnehmer, in die USA zu reisen (41%) nehmen von April bis Juli jeweils um vier Prozentpunkte zu.
  • Abgesagte, verlegte und virtuelle Meetings. Aufgrund der Maßnahmen der US-Regierung gibt es einen Anstieg der Zahl der weltweiten Reisekäufer, die von abgesagten Meetings (18% statt 13%) oder Veranstaltungen (17% statt 10%) berichten. Gleiches gilt für die Verlegung von Meetings in den USA (13% statt 8%), die Absage der Entsendung von Mitarbeitern zu Veranstaltungen in den USA (20% statt 10%) und die Umstellung auf Online-Meetings oder -Veranstaltungen (24% statt 19%).
  • Suche nach neuen Handelspartnern. 35% der nicht in den USA ansässigen Branchenexperten geben an, dass ihr Unternehmen geschäftlich reist oder Reisen plant, um potenzielle neue Handelspartner oder Lieferanten außerhalb der USA zu treffen. Für diese Unternehmen sind Europa (70%) und der Asien-Pazifik-Raum (53%) die wichtigsten Regionen.
  • Sorge vor persönlichen Auswirkungen. Jeder fünfte Travel Manager weltweit (18%) gibt an, dass seine Mitarbeiter bereits Geschäftsreisen in die USA aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Maßnahmen der US-Regierung abgelehnt haben. Mehr als ein Drittel der Befragten weltweit (35%) berichten zudem, jemanden persönlich zu kennen, dessen Reisemöglichkeiten durch die Änderungen der US-Politik beeinträchtigt wurden – im April waren es nur 23%. (red)




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