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BT4Europe warnt vor dem EU-Vorschlag einer Premium-Flugsteuer

BT4Europe - das europäische Netzwerk von Geschäftsreiseverbänden - reagiert auf den Vorschlag der EU-Kommission, einen Zuschlag auf Flüge in der First und Business Class einzuführen, um damit internationale Klimaschutzmaßnahmen zu finanzieren.

|  Business Class in der Boeing 787-9 (c) Austrian Airlines

Die Maßnahme berge die Gefahr, "den Charakter von Geschäftsreisen falsch darzustellen und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Europas zu schwächen", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. Obwohl nur rund 10% der Geschäftsreisenden in Premium-Kabinen fliegen, setze die Politik die Geschäftsreisen mit Luxus gleich.

„Das ist ein irreführendes Narrativ, das den wesentlichen, zweckorientierten Charakter der Geschäftsreisen verkennt. Sie.sind kein Überfluss, sondern unverzichtbar. Denn sie verbinden Volkswirtschaften, fördern Innovationen und unterstützen das europäische Wachstum“, betont Odete Pimenta da Silva von BT4Europe.

Falsche Vorstellung von Geschäftsreisen

Das Netzwerk, in dem auch die österreichische ABTA vertreten ist, unterstütze zwar uneingeschränkt ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen, warne jedoch davor, dass vereinfachende steuerliche Ansätze mehr Schaden als Nutzen anrichten können, wenn sie nicht sorgfältig konzipiert seien. Konkret weist BT4Europe darauf hin, dass der vorgeschlagene Zuschlag:

  • nicht zwischen notwendigen Geschäftsreisen und privaten Freizeitreisen unterscheidet;
  • keine Reinvestitionen in nachhaltige Luftfahrtlösungen wie SAF und Flottenmodernisierung garantiert;
  • die falsche Vorstellung von Geschäftsreisen als elitär oder nicht unbedingt notwendig verstärkt;
  • europäische Fluggesellschaften und Unternehmen mit strengen Reiserichtlinien überproportional trifft;
  • die Wettbewerbsfähigkeit des Binnenmarkts und der europäischen Luftverkehrsdrehkreuze gefährdet.

Intelligente Politik statt simpler Lösungen

Stattdessen fordert BT4Europe eine intelligente, datenbasierte Klimapolitik, die Umweltziele mit fairer Besteuerung, gezielten Investitionen und branchenweit gleichen Wettbewerbsbedingungen in Einklang bringt: „Europa braucht wirksame, gerechte und wirtschaftlich sinnvolle Klimamaßnahmen. Geschäftsreisen sollten Teil der Lösung sein – und nicht durch pauschale Steuern unfair bestraft werden“, so Odete Pimenta da Silva.

BT4Europe fordert die politischen Entscheidungsträger der Europäischen Union daher in der Stellungnahme dringend auf, mit der Geschäftsreisebranche zusammenzuarbeiten und Strategien zu entwickeln, die die Nachhaltigkeit und die strategischen Bedürfnisse der europäischen Wirtschaft unterstützen würden. (red)





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